Eine Frage, die ich bereits ein paar Mal von Freunden und Bekannten gehört habe: Nun rudere ich 200-300W – kann man die eingesetzte Kraft eigentlich nicht dafür nutzen um Strom zu erzeugen und diese Energie zu nutzen?
Ich glaube die Frage nach der Nutzung der eigenen Kraft zur Stromerzeugung interessiert viele Menschen und da das kompakte Rudergerät von Decathlon eine USB-Steckdose integriert hat, um das Handy während dem Workout zu laden, scheint diese Idee auch nicht komplett von der Hand zu weisen zu sein, oder?
In diesem Artikel geht es darum, wieviel Strom mit dem eigenen Workout erzeugt werden kann und inwiefern dabei eine Nutzung des Stroms sinnvoll ist.
Inhalt
Flavio von Augletics hat in einem Video kürzlich die Frage beantwortet, ob es Sinn ergibt durch die eigene Stromerzeugung mit dem Rudergerät Geld zu verdienen.
Die Idee dahinter ist logisch: Eine autarke Stromquelle durch Hauskraftwerke oder Balkonkraftwerke verändern in den letzten Jahren die Energieversorgung, die politischen Weichen wurden gestellt um dies zu vereinfachen. Warum also auch nicht durch das eigene Workout auf dem Rudergerät?
Stromkosten des Workouts berechnen
Die Antwort darauf mag jedoch ernüchternd sein und der folgende Stromkostenrechner macht es noch einmal deutlicher:
Mit einem 100 Watt Fitnessgerät müsste man etwa 9 Minuten trainieren, um das Smartphone aufzuladen.
Wenn man mit dem Rudergerät bei durchschnittlich 200W eine volle Stunde rudert, so kommt man grob überschlagen bei einem Strompreis von 0,35€ gerade einmal auf 7 Cent. 🥹
Zusätzlich gäbe es noch Energieverluste bei der Umwandlung der mechanischen Energie (des Trainings) in elektrische Energie, was die Effizienz zusätzlich reduziert. In dem Video von Augletics wird von 70% Wirkungsgrad gesprochen.
Eine Stunde Rudern sind nur ein paar Cent wert? Seriously?
Diese plakative Darstellung mag ggf. Frust bringen, wenn man sich daraus mehr erhofft hat, gleichzeitig zeigt es jedoch auch wie effizient und günstig in unserer Region der Erde Strom erzeugt werden kann. Wenn man sich einmal anschaut wie sich die Energieproduktion weltweit in den letzten Jahren verändert hat, so liegt eigentlich nahe, dass der Energiepreis theoretisch sinken müsste. Die Sonne schickt keine Rechnung, oder?
Wie funktioniert die Stromerzeugung während dem Workout?
Hier hat das Prinzip einmal jemand mit einem Fahrrad gezeigt:
Um den Strom für das Laden eines Smartphones zu nutzen, würde man Komponenten wie einen Spannungsregler und Gleichrichter benötigen, um sicherzustellen, dass die erzeugte Energie für das Gerät geeignet ist. In dem Video wird eine Lichtmaschine genutzt und diese an eine alte Autobatterie angeschlossen um die Energie zu puffern. Außerdem kommt ein Spannungswandler zum Einsatz, um den Strom für Haushaltsgeräte zu nutzen.
Bei einem Smartphone oder Handy ist dies glücklicherweise etwas einfacher, da dieses bereits mit 5V mit der Speisung des Dynamos über die USB-Schnittstelle geladen werden kann.
Ich habe die Stromnutzung des eigenen Workouts selber hautnah am RP3 Rudergerät gemerkt, dort kam eine Powerbank zum Einsatz welche den Bluetooth Sensor mit Strom versorgt hat. RP3 hat ein neues Rudergerät mit Bildschirm angekündigt – vermutlich benötigt dieses dann jedoch bereits einen externen Stromanschluss. Wer eine günstigere Variante der eigenen Stromnutzung verwenden möchte, wird beim Rudergerät von Decathlon fündig:
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Rudergerät mit oder ohne Stecker?
Vermutlich ist es eine Glaubensfrage, wenn es darum geht ob ein Rudergerät einen Stromschluss benötigen sollte. Einzelne Komponenten benötigen schlicht Strom, bspw. ein Trainingscomputer, der die wichtigsten Metriken darstellt.
Gleichzeitig kann man das Gerät zur Ertüchtigung des eigenen Körpers natürlich auch beliebig erweitern, so wie dies bei smarten Rudergeräten der Fall ist. Aktuell steht bei mir im Schlafzimmer ein Nordictrack RW700, welches nicht nur einen Bildschirm sondern zusätzlich noch Lautsprecher integriert hat. Mehr Komponenten = Mehr Energiebedarf -> Steckdose.
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Regulär nutze ich den Waterrower Performance Ergometer für mein Rudertraining. Dieses Holzrudergerät hat nicht nur ein archaisches Erscheinungsbild, es funktioniert auch fast ohne externe Energieversorgung. Die Smartrow Rolle wird durch 2 AA-Akkus mit Strom versorgt. Ich nutze das Rudergerät nun etwas mehr als 2,5 Jahre und musste die Akkus noch nicht erneut aufladen, die Rolle ist aus meiner Perspektive sehr genügsam. Wenn die Akkus schwach werden, leuchtet die smarte Rolle übrigens nichts mehr blau sondern rot, sodass man einem möglichen Ausfall vorbeugen kann.
Das Smartphone oder Tablet benötigt natürlich ebenfalls Strom – das regelmäßige Laden sehe ich bereits als Normalität an, wenn man ehrlich sein möchte, benötigt das natürlich ebenfalls „etwas“ Strom.
Warum ein Workout auf dem Rudergerät wertvoll ist
Glücklicherweise bringt das Rudern so viel mehr als nur eine fiktiv berechnete Zahl in einer anderen Währung:
- Ganzkörpertraining: Indoor Rudern beansprucht nahezu alle großen Muskelgruppen – insbesondere Beine, Rücken, Schultern, Arme und Rumpf. Es kombiniert Krafttraining mit einem effektiven kardiovaskulären Workout.
- Gelenkschonend: Im Gegensatz zu anderen Ausdauersportarten wie Laufen ist Rudern gelenkschonend, da es keine Stoßbelastungen auf die Gelenke gibt.
- Effizientes Kalorienverbrennen: Rudern ist ein hochintensives Training, das eine große Menge an Kalorien verbrennen kann, was beim Abnehmen hilft.
- Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit: Durch die intensive und gleichmäßige Bewegung wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt, was zu einer besseren Ausdauer und einem gesünderen Herz führt.
- Steigerung der Muskelkraft und -ausdauer: Regelmäßiges Rudern führt zu einer signifikanten Steigerung der Muskelkraft, insbesondere in den Beinen und im Oberkörper, sowie zur Verbesserung der Muskelausdauer.
- Verbesserte Haltung und Stabilität: Da Rudern eine gute Rumpfstabilität erfordert, verbessert es die Körperhaltung und stärkt die Tiefenmuskulatur im Rücken und Bauch.
Wer regelmäßig rudert erhält dabei einen nachhaltigen Trainingseffekt:
- Kraftaufbau: Hauptsächlich in den Beinen (Quadrizeps, Gesäßmuskeln), im Rücken (Latissimus dorsi, Trapezius) und in den Armen (Bizeps, Trizeps).
- Ausdauer: Durch die konstante Bewegung wird die Ausdauer verbessert, da das Herz und die Lungen effizienter arbeiten müssen.
- Koordination: Rudern erfordert eine synchronisierte Bewegung von Armen, Beinen und Rumpf, was die Koordination und das Körpergefühl verbessert.
- Kalorienverbrauch: Ein intensives Rudertraining kann je nach Intensität bis zu 600-800 Kalorien pro Stunde verbrennen.
Selbst wenn also die erzeugte Energie nur ein paar Cent wert sind, so ergibt sich für denjenigen, der auf dem Rudergerät sitzt eine nachhaltige Wertschöpfung. Ggf. ist dies ein beruhigender Gedanke, wenn man das nächste Mal auf dem Rudergerät sitzt?
In diesem Sinne: Keep on rowing!