Nachdem nun meine Tablethalterung fest ist und die Kamera mich die ganze Zeit im Blickfeld hat, galt es meine angefangene Kinomap Session zu beenden.
Für meine erste Kinomap Session habe ich den Kamera-Modus von Kinomap genutzt und zeitgleich Smartrow laufen lassen. Dadurch ergaben sich unterschiedliche Messungen. Ich habe ein paar Screenshots davon gemacht und teile nun meine erste Erfahrung damit.
Was ich daran faszinierend fand und wovon ich überhaupt nicht begeistert war, erfährst Du in diesem Artikel.
Inhalt
Was ist Kinomap?
Kinomap ist eine App für das Tablet oder Smartphone, welche ein virtuelles Training mit Video-Unterstützung ermöglicht. Im Falle des Rudern rudert man auf einer zuvor definierten Strecke und kann diese während dem Rudern miterleben.
Egal, ob man mit dem Rudergerät durch einen höheren Leistungsumsatz abnehmen möchte oder schlicht bei längeren Steady State Einheiten eine Abwechslung sucht, Kinomap bietet viele unterschiedliche Videos von Ruderstrecken.
Hier einmal meine Eindrücke der geruderten Strecke Moorea – Ta’Ahiamanu bis Intercontinental:
Jede Strecke wird vorab beschrieben, die Länge und Dauer wird angezeigt und es gibt natürlich auch jederzeit die Möglichkeit des Abbruchs – später kann die Strecke dann fortgesetzt werden.
Wie war meine Kinomap Erfahrung?
Genau die erwähnte Pause hatte ich auch gemacht, nachdem das Tablet nicht fest hielt und nun gestern Abend die Strecke fortgesetzt. Leider waren meine Kontrahenten in dem Rennen dann bereits hunderte Meter voraus. Im Nachhinein hätte ich das Rennen beenden und erneut starten sollen, das hätte vermutlich eine bessere Erfahrung gegeben.
Ich habe eine Strecke von Kévin Scott genutzt, ein aktiver Ruderer seit über 9 Jahren, der bereits seit 2013 Videos bei Kinomap hochlädt. Die schönsten Strecken von Ihm sind in Französisch-Polynesien aufgenommen worden: Klares Wasser, Blauer Himmel, Sonnenschein und kleine Inseln rundherum. Wenn er nicht auf dem Wasser rudert, nutzt er ein Concept2 Rudergerät.
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Die Strecke Moorea – Ta’Ahiamanu bis Intercontinental hatte ich mir deswegen herausgesucht, da diese knapp 5 Kilometer lang ist und er die Strecke in 26 Minuten gerudert ist, ein Wert bei dem ich entspannt mithalten kann.
Ich bin ein stark visuell geprägter Mensch. Alleine das Zuschauen beim Rudern, während ich ebenfalls gerudert bin hat meinem Gehirn vermittelt, dass ich tatsächlich auf dem Wasser in dem Video rudere. Gemerkt habe ich es daran, dass ich komplett abgeschaltet habe und nicht mehr auf meine Ruderbewegungen oder den Ablauf geachtet habe.
Leider wurde ich jäh aus diesem Zustand gerissen, als ich bemerkt habe, dass der Ruderer in dem Video nicht den gleichen Rhythmus wie ich verfolgt hat.
Da ich sowieso durch die anfängliche Pause auf dem letzten Platz gelandet war und ein Aufholen undenkbar schien, habe ich verschiedene Dinge probiert. Bspw. die Variation der Schlagfrequenz.
Es hat relativ lange gedauert bis es bei mir Klick gemacht hat, denn dadurch wurde natürlich die Geschwindigkeit erhöht. Kinomap kennt nicht die tatsächlich angewandte Kraft beim Rudern sondern misst im Kameramodus nur die Geschwindigkeit, wie häufig man sich also vor und zurück bewegt.
Wie hat der Kameramodus funktioniert?
Dass die Messmethode mit der Kamera nicht ganz so gut funktioniert, war mir vor dem Training bereits bewusst. Dass diese dann doch recht weit von dem eigentlichen Ergebnis daneben lag, hat mich dann aber doch erstaunt.
Und nun, was ist nun korrekt? Umso wichtiger finde ich, dass es einen „Single Point of Truth“ gibt, für mich ist es die Smartrow-Rolle am Waterrower, da diese aus meiner Perspektive am Genauesten misst und vergleichbare Ergebnisse bspw. in der Watt-Umrechnung mit dem Concept2 Gerät bringt, was viele Ruderer als den Goldstandard der Messung im Indoor-Rudern ansehen.
Ich habe hier einmal beispielhaft die zwei Messungen verfügbar gemacht. Einmal Smartrow, die Daten wurde auch zu Strava weitergegeben und zudem Kinomap, die Daten wurden ebenfalls zu Concept2 weitergereicht:
Hier die Messungen:
Und Strava noch im Detail:
Zunächst ist verstörend, dass es unterschiedliche Zeiten gibt, das liegt daran, dass Kinomap wohl die anfängliche Zeit vor dem Abbruch hinzufügt.
Ab Minute 20 bei Kinomap/Concept2 wird deutlich, dass ich die Frequenz erhöht habe. Bei Smartrow/Strava ist das ab ca. Minute 15 zu erkennen.
Zur plakativen Betrachtung der Werte einmal 3 Schlüsselzahlen im direkten Vergleich 🤔
- Smartrow: 5.743 m, 24:59 Minuten, 02:10 /500m
- Kinomap: 4.645 m, 30:01 Minuten, 3:13 / 500m
Vermutlich hängt dieser starke Unterschied auch mit der Pause und der unterschiedlichen Zeit zusammen, allerdings wird schon recht deutlich, dass die eingesetzte Kraft im Kameramodus komplett hinten runter fällt.
Bei einer Schlagzahl von 29-30 Schläge pro Minute kann ich aktuell noch nicht so viel Kraft eingeben, die Zuglänge wurde kürzer und meistens lag ich bei ca. 140W.
Das ist aus meiner Perspektive kein Vergleich zu meiner normalen Kraftübertragung von ca. 170- 180W und einer 10 cm längeren Zuglänge.
Es gibt zahlreiche Rudergerät Hersteller, die damit werben dass Ihr Rudergerät mit Kinomap kompatibel ist. Bzgl. der Kompatibilität ist in den meisten Fällen jedoch der Kameramodus gemeint, also keine tatsächliche Datenübergabe. Somit ist quasi jedes Rudergerät mit Kinomap kompatibel 🙂
Was kostet Kinomap?
Wie hoch sind die Kinomap Kosten? Kinomap gibt es als Abo-Modell, entweder jährlich oder monatlich kündbar und interessanterweise gibt es auch ein „Lebenslang Tarif“. So einen Tarif hatte ich einmal bei einem Navigon Navigationsgerät gekauft und die Lebensdauer stark überschätzt 😉
Neben dem regulären Abo-Preis gibt es zudem die Möglichkeit selber Videos bei Kinomap hochzuladen und dadurch Freimonate zu erhalten, oder sogar einen Einkommensstrom dadurch zu generieren:
Das Kinomap Reward Programm eignet sich aus meiner Perspektive am Ehesten für Sportler die sowieso regelmäßig und oft trainieren und nebenbei noch eine Kamera inklusive GPS laufen lassen.
Tipp: Für alle Interessenten gibt es mit diesem Coupon einen Gratis Monat in Kinomap:
Mein Fazit zu Kinomap und dem Waterrower
Wer eine App für virtuelles Rudern sucht, wird bei Kinomap fündig. Die Kinomap App ist super, die schier unendliche Auswahl an Videos für mich atemberaubend. Dass es eine 14-tägige Probephase gibt ist ebenfalls klasse um das volle Potential der App zu testen, bevor eine Kreditkarte hinterlegt wird. Und selbst dann muss man sich nicht lange binden. Mit dem Voucher HBFS10 gibt es sogar einen Monat die App kostenlos.
Mit der Kamera Messmethode werde ich mich jedoch nicht anfreunden und warte auf die tatsächliche Anbindung der Smartrow-Rolle. Dann könnte ich mir auch vorstellen ein Abo dafür abzuschließen.
Während der Probephase werde ich sicherlich noch 2-3 Mal Kinomap ausprobieren und ggf. auch noch einmal darüber schreiben.
Update: Ich habe es ein zweites Mal versucht und bin letzten Freitag in London auf der Themse gerudert. Kinomap vs. Strava Werte: 4.85km/6.71km 😉 – Ich warte mit meiner nächsten Kinomap Session auf das Smartrow Update.
Update 30. Mai 2022: Nach dem Smartrow Update habe ich nun erneut Kinomap getestet und nutze es nun regelmäßig.
Update: Hier mein Test von Kinomap mit dem Concept2 Rudergerät sowie meine Top10 Strecken auf Kinomap