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Regelmäßig Sport treiben – Warum scheitern die guten Neujahrs-Vorsätze?

Wir haben März und heute fiel es mir wahnsinnig schwer mich auf das Rudergerät zu setzen. Die Kinder waren ins Bett gebracht, meine Frau hatte einen guten Film auf Netflix herausgesucht und angefangen zu schauen und ich hatte ebenfalls ein paar Minuten mit zugeschaut.

Dann noch einmal aufzustehen und in die Routine zu finden ist besonders schwer. Letztes Jahr habe ich ungefähr um diese Zeit angefangen mit Rudern und mir dabei zwei feste Termine in der Woche gesetzt an denen ich rudere.

Es war eigentlich kein guter Neujahrs-Vorsatz, von Vorsätzen zum Jahreswechsel halte ich persönlich nicht so viel. Ich hatte mich entschieden Rudern in meinen Alltag zu integrieren. Bisher hat das relativ gut geklappt, und trotzdem gibt es diese Momente des Wankens.

Failure is not an option

Gute Vorsätze kennt doch eigentlich jeder. Regelmäßig Sport ist der Klassiker schlechthin. Und jeder kennt auch die ambitionierten Beginne, welche dann nach mehreren Wochen erbittert oder schleichend wieder beendet werden. Fitness-Studios sind meistens zu Jahresbeginn überfüllt, ab Kalender-Woche 4 wird es wieder leerer, obwohl die Abos weiterhin bezahlt werden. Eine Art Schmerzensgeld.

Motivation vs Endurance
Motivation hilft zu beginnen, Routinen helfen den Marathon tatsächlich zu laufen

Warum ist es so schwierig gute Vorsätze tatsächlich in die Tat umzusetzen? Für mich ist es ein Grund gar keine guten Vorsätze mehr zu formulieren. Wieso auch, wenn man sowieso daran scheitert?

Wir Menschen sind doch schon eine sehr komische Spezies, was das Thema Motivation angeht. Da werden bestimme Daten im Kalender gewählt, an denen man festmacht etwas zu ändern. Neues Jahr, neues Glück. Ein Neuanfang soll dafür gut sein, viele Dinge auf einmal zu ändern. Ggf. ist das auch schon der erste Grund für das Scheitern? Als Gewohnheitstier muss man Gewohnheiten schaffen, auf welche man zurück fallen kann. Die Motivation, die Euphorie verfliegt schnell – die Gewohnheiten bleiben bestehen, sofern diese einmal verinnerlicht wurden.

Warum habe ich mich heute Abend so schwer getan auf das Rudergerät zu sitzen? Weil ich von meiner eigentlichen Gewohnheit und Routine abgewichen bin. Normalerweise setze ich mich direkt auf das Rudergerät, wenn die Kinder im Bett sind – nicht auf die Couch – das hilft enorm. Für mich sind es kleine Anhaltspunkte (Cues), welche ich im Alltag habe und bewusst nutze. Diese Cues fördern gute Gewohnheiten und schlechte Gewohnheiten sollen dadurch verhindert werden. You need a system!

Wie kann man es schaffen? Gehe gedanklich rückwärts

Für viele Menschen ist der Vorsatz „regelmäßig mehr Sport“ zu machen, schlicht nicht konkret genug und auch die Folgen, wenn dies nicht gemacht wird, sind zu wage. Es hilft, wenn man sich selber bewusst macht, was es bedeutet ein zuvor gestecktes Ziel nicht zu erreichen. Beim Sport ist das jedoch wahnsinnig schwierig.

Ich habe mich im Jahr 2021 selbstständig gemacht, das war ein Wagnis – ein Schritt der sich erst einmal nicht einfach angefühlt hat. Viele Menschen machen diesen Schritt und mir hilft es enorm als Motivation mir vorzustellen, was im Worst Case passiert – also wenn alles den Bach runter gehen sollte. Wie sieht dies im Sport aus? Da ist diese Vorstellung sehr weit weg – die körperliche Fitness ist etwas, was sich insbesondere im Alter auszahlt. Das viszerale Bauchfett wird langsam aufgebaut, man merkt es erst, wenn es bereits stark beeinträchtigt.

Oder umgekehrt: Eine gute Gewohnheit führt zu langfristigem Erfolg. Es ist wie der ETF-Sparplan an den man sich jahrelang gehalten hat und der dann zur Rente hoffentlich die erhoffte langfristige Rendite bringt und „ent-spart“ werden kann.

Ich habe vor einiger Zeit das Buch „How to think about Money“ von Jonathan Clements gelesen. Der Autor hat die Informationen mittlerweile alle auch kostenfrei online verfügbar gemacht. Einen Aspekt möchte ich aus dem Buch herausgreifen: Es wird darin beschrieben, dass man sich überlegen sollte, wie alt man vermutlich werden wird und wieviel Geld man im Alter benötigt, wenn man nicht mehr arbeitet und ein Arbeitseinkommen hat. Von diesem Punkt an muss man eigentlich nur rückwärts rechnen und dann hat man die Summe, welche man bis zur Rente angespart haben sollte. 🙂 Leichter gesagt als getan, wer weiß schon was in 30 – 40 Jahren ist? Aber es ist ein Fixpunkt, der Orientierung gibt. Die Rente ist dann plötzlich nicht mehr etwas großes Nebulöses, was weit entfernt ist. Es wird konkret und man kann sich darauf vorbereiten und ggf. sogar darauf hin arbeiten?

Dieser Grundgedanke ist aus meiner Perspektive charmant! Ggf. hilft es, wenn man sich vorstellt, wie man im Alter gebrechlicher ist und den Alltag nicht mehr mühelos oder schmerzfrei bewältigen kann?

Wie kann ich diesen Zustand so lange wie möglich hinaus zögern und wie kann ich meinen Körper bereits frühzeitig darauf vorbereiten möglichst mein ganzes Leben lang funktional und fit zu sein?

Für mich ist es völlig logisch: Regelmäßig Sport machen, dies als Routine in meinen Alltag zu integrieren und dabei eine Sportart zu wählen, welche ich sowohl jetzt als auch im Alter durchführen kann: Rudern auf dem Rudergerät.

Rudern ist ein Gesundheitssport, welcher als effizientes Ganzkörpertraining sowohl Cardio als auch Kraft gleichzeitig trainiert. Alles in einem Training: Die eierlegende Wollmilchsau der Fitness. Wenn es das Rudergerät nicht gäbe, man müsste es erfinden. Win-Win-Win!

Edles Design gepaart mit Hightech-Messung auf Goldstandard-Niveau: Der Waterrower Performance Ergometer passt in das Wohnzimmer, zeitloses Design in vollendeter Form.

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Für manche beginnt der Aha-Moment früher, für Andere später. Bei den meisten Menschen passiert dies spätestens, wenn die „Rush-Hour des Lebens“ vorbei ist.

Ich bin selber Vater von 3 Kindern und weiß wie schwer es ist neben Kind und Kegel auch noch Zeit für den eigenen Sport zu haben. Man muss sich diese Zeit explizit nehmen und dafür reservieren. Es ist wie der regelmäßige ETF-Sparplan, der monatlich vom Konto abgebucht wird, so gibt es die wöchentlichen Termine um den eigenen Sport nicht „hinten runter fallen zu lassen“.

Mit dem Rudern erst im Alter zu Beginnen macht aus meiner Perspektive keinen Sinn. Dann arbeite ich nur noch präventiv und versuche die Fitness zu erhalten, welche zu dem Zeitpunkt noch vorhanden ist. Für mich ist es viel sinnvoller das ganze Leben lang den Körper fit zu halten – dies ist schließlich Lebensqualität und diese Fitness sollte so lange wie möglich aufrecht erhalten – bzw. noch besser gefördert – werden.

You may skip it once, but not twice

Ich habe mich letztendlich auf das Rudergerät gesetzt, den Film hat meine Frau allein geschaut – nach meinem Training habe ich den Schluss noch mitbekommen. Es war für mich kein Training in welchem ich Rekorde gebrochen habe, schlicht 45 Minuten bei moderater Intensität, Steady State, nebenbei habe ich einen Podcast gehört. Dieses Training war eine Investition in meine Fitness. Den Film kann ich mir bei Bedarf auch noch ein anderes Mal angucken – wirklich verpasst habe ich diesen nicht, meine Frau konnte mir innerhalb weniger Minuten eine Zusammenfassung der verpassten 45 Minuten geben 😉

Strava Streak Calendar
Strava Streak Kalender

Aber mal ganz ehrlich – jeder ist ein Mensch und keine Maschine. Ich muss mich nicht an eine Routine für meinen Sport binden, es gibt auch Tage an denen fühlt man sich nicht danach, oder das Leben kommt einem in den Weg – das ist völlig normal. Strava zeigt die sportliche Aktivität des Monats in Form von Punkten an. Ich tracke nicht alle meine Aktivitäten bei Strava, ab und zu nutze ich meine Smartwatch, die nicht mit Strava verbunden ist. Aber man sieht bei mir deutlich, dass bei Strava keine stringente Regelmäßigkeit besteht. Der Streak wird unterbrochen. Eine Folge fortzuführen kann eine Motivation sein, dran zu bleiben.

Eine mögliche Regel, die ebenfalls hilft: Man kann ein Training einmal ausfallen lassen, aber nicht zweimal hintereinander. Diese Regel hilft dabei, nicht wieder von der guten Gewohnheit und der hilfreichen Routine abzukommen, sofern diese einmal etabliert wurde.

Manchmal hilft es somit einfach den inneren Schweinehund zu überwinden – die eigene Fitness in der Zukunft wird es einem Danken, auch wenn es ein weit entferntes Ziel ist.

Wenn es um die nächsten guten Vorsätze geht: Ein Rudergerät mag das geeignete Werkzeug dafür sein, es tatsächlich zu nutzen ist jedoch der Schlüssel um die Vorsätze in Realität zu bringen.

Keep on rowing, stay healthy, live long and prosper! ✊😉

Artikel veröffentlicht am 21. März 2023

Von Ulf

Seit Anfang 2022 habe ich den Rudersport für mich entdeckt. Ich rudere regelmäßig, das Rudern ist Teil meines Alltags geworden und auf diesem Blog beschreibe ich meine gesammelte Erfahrung zu Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness Gadgets sowie alles rund um den Sport Indoor-Rudern. Mehr über mich

2 Antworten auf „Regelmäßig Sport treiben – Warum scheitern die guten Neujahrs-Vorsätze?“

Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass es extrem hilfreich ist, jemanden zu haben mit dem man zusammen Sport macht. Beim Rudern geht das nicht ganz so gut.

Beim Radfahren, Laufen, Schwimmen oder sonstigen Workouts war es bei mir oft so, dass einer gefragt hat, ob wir abends noch eine Runde Rad fahren gehen oder ähnliches. Da muss man schon eine sehr gute Ausrede haben, um nein zu sagen :D.

So habe ich schon oft die Trägheit überwunden durch gegenseitige Motivation.

Danke Dir für Dein Tipp, Johannes! Das ist wirklich hilfreich, habe ich auch versucht – hat bei mir persönlich leider nicht so gut geklappt – die Freunde örtlich zu weit entfernt oder schlicht ein anderer Rhythmus. Aber über Strava ist man dann doch verbunden, das motiviert. Wenn man jemanden hat, mit dem es zusammen funktioniert ist das hervorragend!

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