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Smarte WLAN Waage: Withings Body Scan

2022 hatte ich über meine Erfahrung zum Abnehmen mit dem Rudergerät geschrieben. Ich finde es spannend, wie sich das Körpergewicht über den Lauf der Zeit verändert und dass das regelmäßige Rudern eine positive Auswirkung auf mein Körpergewicht hat, bzw. es damit für mich einfach möglich ist ein Idealgewicht zu erreichen und zu halten.

Meine bisherige Waage ist schon etwas in die Jahre gekommen, sie funktioniert immer noch sehr gut – allerdings haben mich die Funktionen der Withings Body Scan interessiert. Es soll ein 6-Kanal-EKG möglich sein, die Messung des Körperfetts, der Muskelmasse und sogar eine Messung des Viszeralfetts. 👨‍⚕️🤓 Ich bin kein Freund davon mit jeder Produktiteration immer das neueste Modell zu nutzen, die Masse der Funktionserweiterung seit meiner bisherigen Version hat mich jedoch überzeugt.

In diesem Artikel beschreibe ich den Austausch meiner aktuellen Waage und die Funktionen der neuen Withings Waage.

Was beeinflusst mein Körpergewicht?

Wiege Zauberer Kürzlich habe ein Abzeichen von Withings erhalten 😀 Ich sei Wiege Zauberer, weil ich mich mittlerweile über 200 mal gewogen habe. Es gab Phasen in den letzten Jahren in denen habe ich mich seltener gewogen, in den letzten Monaten ist es wieder häufiger gewesen, insbesondere um zu verfolgen, welche Auswirkung meine Ernährung und die körperliche Aktivität auf mein Körpergewicht hat.

Gewicht von 2016 - 2023

Ich hatte die Withings Body+ Waage seit 2016, damals lag mein Gewicht etwas über 90kg. In den letzten Jahren ist es langsam aber stetig mehr geworden.

Als ich mit Rudern begonnen habe, ist das Gewicht plötzlich gefallen. Eine interessante und angenehme Begleiterscheinung! In den letzten Wochen ist das Gewicht wieder etwas schwankend, der Winter Blues führt schlicht zu mehr Nahrungsaufnahme bei mir. Es gibt Spekulatius im Supermarkt Angebot. Ich liebe Spekulatius, bin mir nicht sicher welcher Suchtstoff darin verwendet wird – ggf. die Nelken? Das führt auf jeden Fall zu Gewichtszunahme bei mir.

Wenn man Körpergewicht betrachtet, so besteht die Gleichung der Energiebilanz immer aus Input und Output.

Wieviel Energie führe ich dem Körper hinzu und wieviel verbrenne ich wieder durch körperliche Bewegung?

  • Habe ich eine negative Energiebilanz, so verbrenne ich mehr als ich dem Körper hinzufüge – das Körpergewicht sinkt.
  • Füge ich mehr Energie dem Körper hinzu als dieser auf lange Sicht verbrennt, so ist die Energiebilanz positiv und das Körpergewicht steigt.

Simple as that. Aus meiner Perspektive ist die persönliche Diät, also das was ich an Nährstoffen dem Körper hinzufüge nur in Extremsituationen erstrangig. Proteine sind wichtig, ebenfalls Kohlenhydrate und Fette – eine überwiegend gesunde Ernährung – damit erreicht man zum einen eine hohe Lebensqualität, aber auch eine vergleichsweise längere Lebensdauer.

Withings Body Scan – mein erster Eindruck


Withings Body Scan

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„You can’t manage, what you don’t measure.“

Dieser Spruch mag ggf. für Körperwaagen ein Versprechen sein, welches nur bedingt funktioniert – aber der Bereich der Messung ist somit zumindest abgedeckt. Was man dann daraus macht, ist eine andere Sache.

  • Nehme ich zu? Wodurch könnte das verursacht sein? Zu wenig Bewegung, zu energiereiche Nahrung.
  • Nehme ich ab? Wieso passiert es? Unregelmäßige oder zu geringe Nahrungsaufnahme, Stress, mehr Bewegung?

Die Withings Body Scan Waage ermöglicht einen noch tieferen Einblick, auch wenn die zwei Steuerungsmöglichkeiten des Körpergewichts immer gleich sind. Input, Output.

In den letzten Wochen habe ich verschiedene Waagen miteinander verglichen und war zwischen einer Tanita Waage und der neuen Withings Waage unentschlossen. Zuletzt waren es 3 Dinge, die den Ausschlag für die Withings Waage gegeben haben:

  • Der Preis: Withings ist etwas günstiger als Tanita
  • Die Wertigkeit: An der Tanita Waage gefällt mir der Plastik-Look am Griff nicht
  • Familienkompatibilität: Ich habe 3 Kinder. Insgesamt wiegen sich 5 Personen im Haushalt. Tanita bietet in der App nur 4 Slots an. Für die meisten Familien ausreichend – für mich unverständlich wieso diese Begrenzung gemacht wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Speicher hier tatsächlich physikalisch begrenzt ist

Thema Vendor Lock-In:

Vendor Lock-In - It's a trap

Wenn man einmal eine App mit hinterlegten Daten haben, dann mag es naheliegen ein Upgrade durchzuführen, um die Daten innerhalb der App weiterzuführen.

Die Withings App hat sich in den letzten Jahren immer mal wieder verändert und angepasst, aber die Kernfunktionen wurden beibehalten. Ich hatte auch einen Wechsel zu Tanita in Erwägung gezogen, die App von Withings empfand ich etwas intuitiver, obwohl Tanita auch gut aussieht:

Grundsätzlich wäre das für mich denkbar gewesen, maßgeblich weil die Daten an Apple Health weitergegeben werden und somit auch bei Hersteller-Wechsel historisch verfügbar sind. Nun ist es wieder ein Withings Produkt geworden.

Mein erster Eindruck zu der Waage: Was Withings immer schon gut konnte ist das Thema Verpackung. Unboxing passiert in der Regel nur einmal, man hat also auch nur einen Versuch einen Eindruck zu hinterlassen. Manche Hersteller legen darauf Wert, andere weniger. Für mich gehört es zu einem Premium Produkt dazu ebenfalls eine hochwertige Verpackung zu haben und „Lust“ auf das Produkt zu machen. So sieht es bei Withings aus:

 

Die Verpackung ist für mich nicht unbedingt entscheidend. Ausgepackt und aufgestellt ist doch der eigentlich viel interessantere- und zeitlich längere Zeitraum. Wie nutze ich die Waage, wo stelle ich diese auf und wann wiege ich mich?

Bei mir steht die Waage (traditionell) im Bad, andere stellen diese im Schlafzimmer auf. Für mich ist es praktisch, wenn ich im Adamskostüm kurz vor der Dusche oder nach dem Workout auf die Waage stehe und das Gewicht sowie die weiteren Kennzahlen erfasse.

Withings Accessories
Yet another USB-C Cord

Die Waage hat einen Griff, der mit einer Halterung auch an einer Wand gehalten werden kann, bisher nutze ich diese Halterung nicht.

Upgrade von Withings Body+ zu Withings Body Scan

Die Einrichtung der Waage war denkbar einfach, im Grunde genommen so wie man es sich wünscht. Ich habe die Waage aufgestellt, diese in der Withings App hinzugefügt und mir wurde ein Firmware-Update angezeigt und heruntergeladen. Ich habe mein WLAN ausgewählt und die Konfiguration der bisherigen Waage wurde auf die neue Waage übertragen. Fertig.

Was man erst nach einer Weile merkt: Die Akkus sind bei der neuen Version integriert. Das finde ich etwas Schade. Bei der Body+ konnte man noch reguläre AAA Akkus nutzen:

Withings Body Plus Akkus
Basics Akkus in der Body Plus Waage

Bei der Body Scan gibt es ein USB-Kabel und fest verbaute Akkus:

Withings USB-C Charging
Withings USB-C Buchse und Power-Knopf

Die Akkus austauschen zu können bedeutet aus meiner Perspektive ein länger haltbares Produkt. Bei der Body Scan wird eine USB-C Buchse bereitgestellt, sodass man die Waage bei schwachem Akku einfach mit vorhandenen Netzteilen aufladen kann. Zumindest bei mir im Haushalt gibt es bereits eine ganze Reihe von USB-C Geräten. Kein weiteres Netzteil ist somit auch schon einmal ein Plus. Man kann scheinbar nicht alles haben 🙂

Woher weiß die Waage, dass ich gerade darauf stehe? Das führte in der Familie bereits zu Erstaunen. Kaum darauf gestellt, kennt die Waage bereits die Namen und (bisherigen Gewichte) der Familienmitglieder und ordnet diese sofort richtig zu. Für mich fühlt sich das immer wieder ein klein wenig magisch an.

Magic

Eine Sache die ebenfalls direkt aufgefallen ist: Das eigentliche Wiegen funktioniert nun etwas schneller als bisher. Also die Bestimmung des Körpergewichts wird prompter auf dem Display angezeigt und aktualisiert, ebenfalls die Markierungen ob man das Gewicht auf der Waage richtig verlagert.

Sobald man jedoch in der Withings App den EKG dazu schaltet, dauert die Gesamtzeit beim Erfassen aller Daten länger als Bisher. Dazu gleich noch mehr.

Neue Funktionen in der Withings Body Scan Waage

Ich war nun sehr gespannt auf die neuen Funktionen der Waage, insbesondere wie diese das Körperfett berechnet, die Bestimmung des Viszeralfetts, die Nervengesundheit, sowie den 6 Kanal EKG. Die Einrichtung der Waage ging relativ schnell, die neuen Funktionen werden innerhalb der App erklärt:

Neben der eigentlichen Funktion nutzt Withings die eigene App für Feedback der Kunden und wirbt für Withings+:

 

Was mich erst einmal erstaunt hat, waren 2 Dinge:

  • Zunächst bedarf es einer gewissen Anzahl an Datenpunkten um die Pulswellengeschwindigkeit (PWG) auszuwerten. Fair enough. So richtig loslegen mit der Auswertung kann man also erst nach ein paar Tagen.
  • Der EKG dauert 30 Sekunden, dieser ist zunächst deaktiviert. Nachdem ich diesen in der App aktiviert habe, wird dieser nun jedesmal durchgeführt. Dadurch dauert das Erfassen aller Werte natürlich etwas länger

Die Waage führt auf dem integrierten Bildschirm durch die verschiedenen Messungen, wenn eine Messung erfolgt ist, wird dies außerdem durch eine Vibration als haptisches Feedback bemerkbar gemacht.

Natürlich hat mich auch interessiert, inwiefern die neue Waage genauer ist als die Bisherige. Was in den Screenshots bei mir auffällt ist, dass die Magermasse plötzlich zunimmt. Ich gehe davon aus, dass dies aufgrund der neuen Waage und damit aufgrund einer besseren Messung erfolgt ist. Ansonsten habe ich beide Waagen nebeneinander gestellt und mich direkt nacheinander gewogen:

Withings Body+ vs Withings Body Scan
29.11. Withings Body+ vs Withings Body Scan

Der Unterschied lag bei 0,1kg  – aus meiner Perspektive ist das vermutlich vernachlässigbar.

Der Explorer für die Körpersegment hat mich sehr fasziniert. Ich kann nun für die Arme, den Torso und die Beinen den Fettanteil und die Muskelmasse analysieren. Als ich diese Daten für meinen Körper zum ersten Mal gesehen habe, war mein erster Gedanke: Das hätte ich mir gerne früher gewünscht. Als ich mit Rudern begonnen habe, habe ich abgenommen. Es wäre cool gewesen mehr Datenpunkte dazu zu haben. Vermutlich ist das Körperfett gleichmäßig am ganzen Körper geschmolzen?

Viszerales Fett messen

Eine neue Auswertung für mich ist die des viszeralen Fettes. Ich hatte darüber schon einmal im Artikel zu Bauchfett geschrieben. Es wird ein Index gebildet von 1 bis 20. Rangiert der eigene Wert von 1-5 ist man in einem gesunden Bereich. Darüber hinaus ist es ratsam das viszerale Fett zu reduzieren. Bspw. durch Rudern 😉 Mein Wert schwankt derzeit zwischen 2,4 und 2,6.

Die Magermasse ist ein Wert, welcher dadurch berechnet wird dass schlicht das Gewicht des Körperfetts vom Körpergewicht abgezogen wird. Die Magermasse enthält also auch Organe, Knochen, Wasser und Muskeln. Eine hohe Magermasse ist ein Indikator für einen gesunden Stoffwechsel.

Zusätzliche Daten werden entweder durch Formeln berechnet, dann reicht in der Regel ein Softwareupdate, idealerweise erfolgen jedoch mehr Messungen. Bei der Withings Waage dienen dafür die zusätzlichen Sensoren am Griff für die genauere Bestimmung der Körperzusammensetzung als auch eine weitere Messung an den Füßen.

Hierfür erfolgt ein elektrischer Reiz an den Fußsohlen, welcher Chloridionen frei setzt. Durch die Messung der galvanischen Hautreaktion, gibt es eine genaue Bewertung der Schweißdrüsenfunktion, auch als sudomotorische Funktion bezeichnet. Dieser Wert liefert somit bereits frühzeitig eine Rückmeldung für Anzeichen einer Neuropathie. Ist die Nervengesundheit zu niedrig ist es ratsam mit einem Arzt zu sprechen.

Ein EKG wird dafür genutzt um den Herzrhythmus zu überprüfen. Mit dem 6-Kanal-Elektrokardiogramm (EKG) kann bspw. ein Vorhofflimmern, die häufigste Herzrhythmusstörung, erkannt werden. Das sind also solche Werte, die im Idealfall immer normal sind und eine regelmäßige Überprüfung sorgt dafür, dass man bereits frühzeitig Annomalien erkennt. Peace of mind.

Fazit zur smarten WLAN Waage von Withings


Withings Body Scan

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Was mich am meisten an der neuen Waage fasziniert sind die vielen verschiedenen Messpunkte und die Auswertung davon. Vorher hatte ich Gewicht und Fettanteil. Nun erhalte ich einen EKG, die Pulswellengeschwindigkeit, eine Aufschlüsselung meiner Körperzusammensetzung, eine Berechnung meines Gefäßalters und eine Auswertung zur Nervengesundheit. Alles was ich dafür tun muss ist ca. 1 Minute auf ein Gerät zu stehen und einen Griff in mit den Händen zu halten.

Bei all den verschiedenen Möglichkeiten Daten rund um die eigene Gesundheit zu tracken ist diese Form für mich sehr einfach umsetzbar. Nun bei gleichem Aufwand mehr Daten zu erhalten ist für mich persönlich wertvoll.

Die bisherigen Auswertungen (siehe Screenshots im Artikel) zeigen mir an, dass ich mich mit meinen Körperwerten „im grünen Bereich“  bewege. Die Percentile, also der Benchmark mit anderen Messungen ist hilfreich um eine Einschätzung für mich selber zu erhalten, bspw. ob ich mehr Muskelmasse aufbauen möchte um damit ein überdurchschnittliches Ergebnis zu erhalten.

Rudern hilft mir auf jeden Fall mein Körpergewicht zu regulieren und Muskeln aufzubauen. Ich bin sehr gespannt inwiefern sich die nun neu hinzugekommenen Werte in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln werden.

In diesem Sinne: Keep tracking yourself & keep on rowing! 🙂🤙

Artikel veröffentlicht am 9. Januar 2024

Von Ulf

Seit Anfang 2022 habe ich den Rudersport für mich entdeckt. Ich rudere regelmäßig, das Rudern ist Teil meines Alltags geworden und auf diesem Blog beschreibe ich meine gesammelte Erfahrung zu Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness Gadgets sowie alles rund um den Sport Indoor-Rudern. Mehr über mich

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