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Rudergeräte Vergleich

Sportstech WRX1000 Wasserrudergerät

Zum Zeitpunkt, als ich das WRX700 Rudergerätes von Sportstech beschrieben und verglichen habe gab es lediglich ein Rudergerät mit Wasserwiderstand von Sportstech. Nun, seit Ende März 2022 gibt es das Nachfolgemodell WRX1000 von Sportstech und dieses wurde tatsächlich in einigen Punkten verbessert und angepasst.

In den Grundsätzen passt weiterhin der Vergleich des WRX700 mit dem Waterrower Performance Ergometer, auf die Veränderungen und Verbesserungen möchte ich in diesem Artikel näher eingehen.

Es gibt 2 Anpassungen, die mich faszinieren – im Artikel verrate ich welche es sind.

Smartphone- / Tablethalterung

In dem Artikel zu der Tablethalterung für das Rudergerät hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass ich eine Halterung aus Holz am Attraktivsten finde.

Das haben sich offensichtlich auch die Produktverantwortlichen des WRX 1000 gedacht und dem Rudergerät ein schickes Upgrade im Vergleich zum WRX 700 spendiert.

Sportstech WRX 1000
Quelle: Sportstech

Der Trainingscomputer und gleichzeitig die Tablethalterung ist nun direkt im Blickfeld beim Rudern, genauso wie beim Waterrower Performance Ergometer.

Praktisch: Das Tablet kann direkt über den Trainingscomputer eingespannt werden, dadurch hat man Beides direkt im Blick.

LED-Wassertank

Einen LED Wassertank gab es bereits vor dem WRX 1000: Das Miweba MR700 – und auch wenn Licht etwas Besonderes ist, schien es mir bisher als eine Art Spielerei. „Gadgetmania“.

Bei dem Sportstech WRX 1000 haben die LEDs nun erstmals eine tiefere Bedeutung und zeigen wahlweise die generierte Wattzahl oder aber die Herzfrequenz farblich abgestuft an.

WRX 1000 Trainingscomputer
Quelle: Sportstech

Es gibt 7 Farben (Blau, Türkis, Grün, Gelb, Orange, Pink, Violett), welche als Reaktion auf Leistung und Puls angepasst leuchten. Ich habe das selber noch nicht ausprobiert, bin mir nicht ganz sicher ob es hilfreich und unterstützen ist oder bei häufigen Wechsel der Farbe ggf. nervig sein kann.

Gleichzeitig könnte ich mir vorstellen, dass es einen gewissen Reiz bringt das Licht in einer Farbe zu belassen, bspw. durch eine gleichbleibende Herzfrequenz oder Wattzahl und das Training durch die Farbgebung tatsächlich intensiver wirkt.

Wenn ich mir bspw. meine Herzfrequenzkurve des letzten 10 Kilometer Trainings angucke, dann entspricht dies einem stetigen Anstieg. Ich habe diese mit dem Polar H10 Brustgurt gemessen. In der Smartrow Auswertung wird dies noch deutlicher mit den 5 Farben sichtbar:

Herzfrequenz 10k Rudern
Herzfrequenz, gemessen mit dem Polar H10, Auswertung Smartrow

In den letzten 2.000 m bin ich im roten Bereich, eine farbliche Unterstützung durch den leuchtenden Wassertank könnte dies noch einmal intensivieren und mich anspornen. Wenn ich versuche nur in einem Herzfrequenzbereich zu bleiben, könnte die farbliche Untermalung dabei ebenfalls unterstützen.

Im Vergleich dazu die Wattzahl meiner Züge über 10 Kilometer:

Watt 10k Rudern
Smartrow Auswertung der Kraftübertragung

Da ist fast das komplette Spektrum dabei 🙂 Meistens bewege ich mich zwischen 150W und 190W, zum Schluss auch häufiger Spitzen über 200W.

Hier bin ich mir nicht sicher, inwiefern die schnelle Umstellung der Farben für ein „Discofeeling“ sorgen würden.

Trainingscomputer beim Sportstech WRX 1000

Meine Einstellung zu Trainingscomputern im Allgemeinen ist ja bereits bekannt. Sportstech hat dem WRX 1000 ein Upgrade im Vergleich zum WRX 700 spendiert, das LCD Display wird nun in invertierten Farben dargestellt (Schwarzer Hintergrund, weiße Schrift). Gleichzeitig benötigt man nun jedoch ein Stromkabel und eine Steckdose, Batterien wie beim WRX 700 reichen nicht mehr aus.

Die Bedienung wurde durch mehr Knöpfe (zuvor 3 Knöpfe: Mode, Set, Reset) vereinfacht: Einstellungen, Herzfrequenz, Menü, Auf, Ab, Licht). Mehr Knöpfe mag zunächst nach mehr Komplexität klingen, doch dadurch wird die Bedienung tatsächlich einfacher, weil Knöpfe nicht mehrfache belegt sind und dadurch verschiedene Funktionen in unterschiedlichem Kontext haben.

Und auch wenn Sportstech hier ggf. bereits aus meiner Perspektive ein schönes Upgrade zum vorherigen Produkt erstellt hat, darf nicht vergessen werden, dass die etwas eingeschränkte Konnektivität weiterhin besteht. Der Kinomap Support ist jedoch. über Bluetooth 4.0 vorhanden.

Einen Brustgurt kann man über die Frequenz 2,4 GHz mit dem Trainingscomputer verbinden, das entspricht der Frequenz des Ant-Standards, unklar ist ob auch das Ant+ Protokoll unterstützt wird. Kompatibel sind bspw. die Ultrasport Brustgurte, oder aber auch der Garmin HRM-Run (siehe Herzfrequenz Brustgurt Vergleich)

Da hat sich aus meiner Perspektive wenig zum Vorgängermodell getan, allerdings sollte fairerweise erwähnt werden, dass sowas Geniales wie Smartrow nicht mal eben über einen einzigen Produktzyklus entwickelt wird.

Aus Kundensicht scheint es für mich doch recht einfach: Standards wie FTMS, Ant+ und Bluetooth 4.0 über den verbauten Sensor bereitstellen. Darauf kann dann aufgebaut werden. Vielleicht gibt es das ja dann beim WRX 1300 😉

TV-Streaming

Eines der Features, mit welchem für das WRX 1000 Gerät geworben wird ist das TV-Streaming. Es ist nicht ganz klar, wie dies umgesetzt wird, ob es sich also generell um die Funktion von iOS oder Android mit Hilfe von Apple TV und Chromechast handelt oder ob die iConsole App ein Update erhält (letztes Update im März 2022 ohne Hinweis auf Streaming) und dadurch tatsächlich bspw. einen lokalen Port öffnet um auf einem Smart-TV im Browser angezeigt zu werden. Ggf. lassen sich über dieses Feature dann auch die generierten Daten befreien?

Oder aber es wird eine App für Smart-TVs bereitgestellt – wobei das bei den vielen verschiedenen Modellen eine Herkulesaufgabe wäre, insbesondere da die App ja (noch) nicht das Kernprodukt von Sportstech ist. Ich habe bspw. einen LG Fernseher mit webOS und selbst Streaming-Anbieter wie RTL mit TVNow hat hierfür noch keine passende App entwickelt.

Möglich wäre auch, dass schlicht mit der Kinomap Funktion des Spiegelns auf einem Smart-TV geworben wird. Ich bin sehr gespannt, wie dieses Feature sich tatsächlich ausgestaltet und genutzt werden kann.

Fazit zum WRX 1000 Rudergerät

Das Top-Modell von Sportstech bietet einige Upgrades, die es im Vergleich zum WRX 700 attraktiver machen. Bspw. die neue Holzhalterung im Blickfeld und der besser lesbare Trainingscomputer sowie die LED-Funktionalität.

Wer mit dem Rudern beginnt und nicht so eine genaue Messung wie bei dem Concept2 Rudergerät benötigt, wird mit dem Trainingscomputer zufrieden sein. Sobald es darum geht die Daten mit anderen Apps zu teilen und Third-Party Dienste wie Strava oder EXR zu nutzen, stößt das Gerät leider an seine Grenzen. Abgesehen davon ist das Rudergerät jedoch ein sehr solides Trainingsgerät, welches auf die Stärken des WRX700 aufbaut.

Die Lieferzeit verzögert sich aktuell etwas. Regulär kostet das neue Wasser Rudergerät von Sportstech 1.299,00 €, aktuell kann man es für günstige 948,00 € vorbestellen.  Für den Leistungsumfang, der das Rudergerät bietet ist das ein klasse Preis.

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Artikel veröffentlicht am 9. April 2022

Von Ulf

Seit Anfang 2022 habe ich den Rudersport für mich entdeckt. Ich rudere regelmäßig, das Rudern ist Teil meines Alltags geworden und auf diesem Blog beschreibe ich meine gesammelte Erfahrung zu Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness Gadgets sowie alles rund um den Sport Indoor-Rudern. Mehr über mich

8 Antworten auf „Sportstech WRX1000 Wasserrudergerät“

Hallo Ulf, danke für die Bewertung. Kannst du was zum Widerstand in Relation zum WR S4 sagen und vor allem gegenüber Skandika Nemo V? Der Nemo fasst bloß 5,4l Wasser.
Danke und Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen, herzlichen Dank für Deine Frage!

Aus meiner Perspektive wird der Widerstand im Vergleich zum Waterrower (unabhängig welches Modell) relativ identisch sein. Bei dem WRX 1000 passen bis zu 15l Wasser in den Tank, beim Waterrower sind es 18l Wasser. Ich habe bei meinem Waterrower Performance Ergometer jedoch bisher auch noch nicht das Maximum ausgereizt. Je stärker gezogen wird, desto schwieriger wird es zu Rudern, dadurch kann bereits viel erreicht werden. Ein effektives Rudertraining wird aus meiner Perspektive eher durch 3 Parameter beeinflusst: Kadenz (Strokes per Minute), die Dauer und natürlich auch den Kraftaufwand. Die Höhe des Widerstands wird bei vielen Ruderern vermutlich häufig überbewertet, passend dazu auch der Artikel mit den Widerstandsarten.

Zum Nemo V von Skandika habe ich bisher leider noch keine Erfahrung gesammelt, da es sich um einen Vertical Tank handelt. Zu Vertical Tanks hatte ich jedoch einmal bei den First Degree Fitness Geräten etwas geschrieben. Es wird dabei mehr Materialdruck erzeugt, um das Wasser „nach oben“ zu schaufeln, vermutlich wird es dadurch auch schneller zu Materialermüdung kommen. Dadurch wird jedoch auch weniger Wasser benötigt.

Hilft diese Einschätzung weiter?
Beste Grüße
Ulf

Hallo Ulf, hast Du auch mal die Integration der Apple Watch in die Row Apps geprüft oder sollte man grundsätzlich die Herzfrequenz durch Bristgurt tracken lassen. VG Torsten

Hallo Torsten, Danke Dir für Deine sehr gute Frage! Über das Thema Herzfrequenzmessung hatte ich ebenfalls am Anfang nachgedacht, hier der passende Artikel dazu. Ich habe bisher keine Apple Watch oder eine andere Fitness-Uhr, ggf. folgt das noch in Zukunft. Daher habe ich mich für den Sure Shot „Polar H10“ entschieden, auch wenn ich Brustgurte nicht wirklich leiden kann. Gerne kannst Du Deine Erfahrung damit teilen, wenn Du es ausprobiert hast.
Beste Grüße
Ulf

Hallo Ulf,
kannst du etwas zu dem verbauten Sensor und seiner Genauigkeit sagen?
Würde sich hier der Einbau einer SmartRow-Sensor-Rolle empfehlen?
Für uns wäre nämlich die Fähigkeit dieses Modells es zusammenzuklappen interessant. Ich bin 2.03m weshalb diese Gerät gerade noch passen würde.
Viele Grüße
Daniel

Hallo Daniel,
Danke Dir für Deine Fragen!

Zu den Sensoren in Rudergeräten: Bei dem Topiom Rudergerät Artikel ist ein Video enthalten, bei dem man einmal sehen kann wie die Sensoren aussehen und funktionieren. Es ist im Grunde genommen ein Magnet, welcher Impulse erhält je nachdem wie häufig das Schwungrad gedreht wird. Die Genauigkeit ist dabei ähnlich genau wie bei einem Fahrrad-Tachometer – Metriken zu dem Kraftaufwand oder selbst Strokes Per Minute werden dabei häufig interpoliert.

Nun stellt sich die Frage, wie genau so ein Sensor sein muss? Theoretisch bräuchte es ja eigentlich gar kein technisches Gerät, das Sportgerät an sich würde ausreichen, um die eigene Fitness zu steigern. Für mich persönlich war das digitale Ökosystem drum herum und die Genauigkeit der Daten dann letztendlich doch entscheidend, aber das muss nicht für jeden gleich gelten. Was ich festgestellt habe: Ein Log der Daten hilft, um langfristig eine Nachvollziehbarkeit zu haben und die Werte helfen dabei die eigene Leistung für sich selber vergleichbar zu machen. Was habe ich vor einem Jahr geleistet, was leiste ich heute? Wenn man keine Wettkämpfe damit bestreiten möchte ist das aus meiner Perspektive völlig ausreichend.

Smartrow nachrüsten: Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es bei dem Gerät mit dem Einbau der Smartrow klappt – theoretisch müsste es funktionieren.

Der Formfaktor und das Verstauen des Gerätes bei Nichtbenutzung ist tatsächlich ein relevanter Aspekt bei der Entscheidung – wünsche euch eine gute Entscheidung!

Beste Grüße
Ulf

Leider nicht zu gebrauchen das Teil, wie bei vielen anderen Kunden, ist auch bei mir nach fünf mal Training der Seilzug kurz vorm reißen! Bin mal gespannt ob sich die Reklamationsabteilung bei mir meldet!

Hallo Andreas,
Danke Dir für Deinen Kommentar – für andere Interessenten sicherlich hilfreich. Auf Amazon hatte jemand dazu geschrieben, dass die Umlenkstange mit dem Metallteil zu viel Spiel nach oben und unten hat. Wenn diese unten sitzt, reiben die Kanten des Rades den Gurt nicht auf. Ich hoffe, dass Du einen passenden Ersatz findest und nach einem Austausch wieder Freude am Rudern hast.
Beste Grüße
Ulf

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