Nachdem ich erst kürzlich das Aktiia Armband für die Überwachung des Blutdrucks getestet habe, beschreibe ich in diesem Artikel meine Erfahrung mit Whoop.
Whoop kenne ich schon eine Weile, meine Freunde Fabian und Vincent wollten mich schon vor einer Weile davon überzeugen das Armband zu tragen – ich muss ehrlich gestehen, dass mich die Abokosten bisher davon abgehalten hatten.
In den letzten Wochen war meine Laune etwas schwankend und ich vermutete, dass dies ggf. eine Korrelation mit zu geringem Schlaf haben könnte. Daher habe ich mich entschieden einmal das Whoop Band zu testen – mich interessierte insbesondere inwiefern es mir helfen kann meinen Schlaf zu optimieren.
Inhalt
Warum ein Whoop Band?
Whoop wirbt mit verschiedenen USPs, welche mit dem Armband erreicht werden können. Zuletzt hatte ich es bei der Leichtathletik EM und Olympia gesehen, das Unternehmen nutzt öffentlich-wirksame Marken Botschafter um die Bereich Schlaf, Sport, Fitness und Wellness & Gesundheit abzudecken. Dabei werden bestimmte Werte vermittelt und man muss sich aus meiner Perspektive auch ein wenig auf das Erlebnis mit Whoop einlassen.
Ok, let’s drink the Coolaid!
Whoop wirbt damit, dass das Armband ein „Always on“ Wearable sei. Das Aktiia Armband sollte nicht unter der Dusche getragen werden, bei Whoop ist es gerade anders herum: Man erhält sofort eine Erinnerung der Whoop App, wenn das Armband über längere Zeit nicht getragen wird. Das Prinzip ist also: Immer tragen, nie wieder ablegen. Recurring Revenue für Whoop: Ka-Ching 🤑
Bei diesem Modell muss das Gerät jedoch auch alles im Alltag mitmachen können, von Sauna Temperaturen mit 90°C und hoher Luftfeuchtigkeit bis zu Minustemperaturen im Winter. Die besagte Dusche habe ich dann dafür genutzt um das Armband zu reinigen und den Schweiß sowie Gerüche wieder auszuwaschen.
Einen Vorteil bringt ein „Always-On“ Gerät dabei: Daten rund um die Uhr, egal in welcher Lebenslage. Für mich als jemanden, der eigentlich nur selten eine Uhr trägt war dies ein Novum. Was passiert, wenn plötzlich mehr Daten für die Analyse zur Verfügung stehen?
Whoop Band bestellen & einrichten
Bevor ich mehr zu dem Spielzeug für Erwachsene schreibe, eine kurze Anekdote aus meinem Leben:
Kürzlich war ich mit meinen Kindern in einem Indoorspielplatz. Manch einer kennt diese Art des Unternehmens nicht, es ist ähnlich einem Fitnesstudio – jedoch in der Regel ohne Abo-Gebühr. Das Konzept ist einfach: Eltern zahlen Geld um sich in eine laute Halle zu setzen, die Kinder toben sich bis zur Erschöpfung aus, um Abends glücklich und zufrieden einzuschlafen. 🤗 Indoorspielplätze sind in der Regel für Kinder bis 12 Jahre gedacht, als Elternteil darf man jedoch ebenfalls mitspielen. Einmal im Jahr besuche ich einen Indoor Spielplatz mit meinen Kindern – einzige Voraussetzung: Alle haben Lust darauf und es muss ein Regentag sein. Ich denke, es ist ein überschaubares Invest in gute Erinnerungen an die Kindheit – sofern es nicht zu häufig passiert.
An der Kasse habe ich gefragt ob ich die Amex Kreditkarte nutzen könne, da dies meine favorisierte Zahlungsart sei. Leider hat es nicht funktioniert 😔 Amex ist dafür bekannt etwas höhere Gebühren für die Zahlungsabwicklung zu nehmen, zuletzt hatte eBay beschlossen keine Amex mehr zu akzeptieren, aus meiner Perspektive dürften Indoorspielplätze jedoch ein lohnendes Unternehmen sein, um die Gebühren in Kauf zu nehmen, sodass der Umsatz gesteigert wird. 🤷
Nun zum Whoop Band: There It Is!
Die Bestellung und die Einrichtung vom Whoop Band ist denkbar einfach und funktioniert reibungslos. Insert Coin Creditcard – Let’s Play!
Ich habe mich ein wenig gefreut, dass ich die Amex Kreditkarte für das Whoop Abo nutzen kann, so sammle ich zumindest noch ein paar Punkte wenn ich schon für den Premium Fitness Dienst Geld ausgebe, so zumindest meine Schlussfolgerung. 😅
Kurze Zeit später erfolgte die Zustellung des Armband mit UPS, das Paket wurde via SMS von UPSPkgInfo angekündigt. Ich mag ja UPS, aus meiner Perspektive ein Premium Zustelldienst. Super pünktlich, bei mir bisher immer reibungslos.
Paket Angekommen, ausgepackt, geladen und los geht es! 🥳
Charge it, point it, zoom it, press it
Bei dem Armband ist eine Ladebox enthalten. Angeblich ist diese für 2 Stunden ebenfalls IP68 staub- und wasserdicht bis zu 1 Meter – das habe ich nicht getestet, allerdings gibt es eine USB-C Schnittstelle, um den externen Akku zu laden. Schnittstellen sind ja was Gutes, in Kombination mit Wasser jedoch zumindest spannend 🙂 Ist der Akku geladen, dann schiebt man diesen über das Whoop Armband:
Ich habe mit dem Akku den Sensor am Armband im Schnitt 1,5 mal aufgeladen. Nachdem der Sensor voll geladen war, gab es eine Meldung am Smartphone:
Ideal wäre es gewesen, wenn man mit dem externen Akku das Armband 2 mal hätte aufladen können, ggf. wäre dadurch jedoch das Gerät teurer geworden? Ein Ersatzakku kostet 50€. So habe ich den Akkupack nach jedem Laden erneut an den Strom angeschlossen. Es ist ein kurzes USB-C Kabel enthalten, ich habe andere Kabel ausprobiert, die haben nicht funktioniert, ggf. weil die Spannung zu niedrig war?
Die App funktioniert richtig gut und fühlt sich auch gut an. Man merkt, dass bei der App ein Fokus auf Design und UX gelegt wurde. Stück für Stück wird man abgeholt und in das „Whoop Universum“ eingeführt. Belastung, Erholung, Stressmonitor, Schlaf:
Wie misst Whoop diese Werte? Die Erholung ist in direkter Korrelation zur HFV. Eine hohe HFV ist gut und bedeutet Erholung für den Körper.
Die Belastung wird schlicht durch eine höhere Herzfrequenz erkannt. Der Stressmonitor setzt die beiden Werte miteinander in Verbindung und berechnet einen Score.
Das Onboarding in der App ist ausgezeichnet, zu Beginn wird man nicht überfordert, bei Bedarf kann man sich mehr Informationen zu den einzelnen Werten und Auswertungen durchlesen:
Nach einer kurzen Zeit hat man ein Gefühl dafür bekommen und kann die Werte entsprechend einschätzen. Zusätzlich zu den gemessenen Werten gibt es ebenfalls ein Logbuch. Dieses konfiguriert man zu Beginn mit bestimmten Datenpunkten, die man manuell erfassen möchte, im weiteren Verlauf kann man die Liste jedoch auch erweitern:
Wie man in den Screenshots sieht, gibt es eine ganze Reihe von Dingen, welche man für das Logbuch auswählen kann. Bei der Auswahl war ich erstaunt welche Dinge im Leben einen Einfluss auf meinen Schlaf haben können. Manche Dinge sind logisch: Ein geteiltes Bett wird vermutlich zu einem anderen Schlaf führen – andere Dinge waren mir fremd, bzw. diese kannte ich bisher noch nicht.
Je nachdem welche Ziele man mit dem Armband verfolgt, kann das Tracking von bestimmten Verhaltensweisen jedoch Sinn ergeben.
You can’t manage, what you can’t measure, right?
Jeden Morgen wird man dann von der App gefragt, welche Verhaltensweisen auf den Tag zuvor zutreffen:
Anschließend versucht Whoop mit den Eingaben sowie den gesammelten Daten eine Analyse durchzuführen, inwiefern die Verhaltensweisen positiv oder negativ für das eigene Wohlbefinden und in meinem Fall den Schlaf sind. Eigentlich eine gute Sache: Journaling! Ich mache mir noch einmal Gedanken darüber, was ich erlebt habe und nutze die moderne Technik um aus den Datenpunkten einen Trend oder Ableitungen zu erkennen.
Bei mir wurden nach ein paar Tagen dann auch Erkenntnisse daraus in der Whoop App angezeigt. Da waren No-Brainer dabei, wie bspw. dass Koffein vor dem Schlafen keine gute Idee sei.
Aber auch bei individuellen Verhaltensweisen gab es für mich Erkenntnisse, die ich bisher so nicht hatte. Inwiefern diese dann für bare Münze genommen werden können, steht auf einem anderen Blatt Papier, aber zumindest erhalte ich dadurch ein Feedback und kann bei Bedarf mein Verhalten ändern.
Wieso den Schlaf optimieren?
Erst kürzlich habe ich darüber geschrieben, wieso ich meinen Schlaf optimieren möchte. Stichwort: Longevity. Schlaf sollte doch eigentlich etwas Banales und Einfaches sein, oder nicht?
Ich möchte so wenig wie möglich über meinen Schlaf nachdenken, gleichzeitig habe ich mich seit dem Tragen des Whoop Armbands so viel mit meinem eigenen Schlaf beschäftigt wie bisher noch nie.
Die erste Meldung, die ich erhielt: Ich solle doch bitte um 21:30 Uhr ins Bett gehen. Ist das wirklich nötig für ein längeres Leben? 🥹 Das erschien mir etwas früh, wie schon vorab die Meldungen von Apple Health konnte ich diese Nachricht auch gut ignorieren. 😊 Die zweite Nachricht Morgens um 07:08: Ich sei ausreichend erholt. Und nun mal ganz ehrlich: Brauche ich dafür ein monatliches Abo?
Schlafrhythmus – das geht auch einfacher: Abends zu einer bestimmten Uhrzeit ins Bett und Morgens mit dem Wecker wieder aufstehen 😉
Die Magie das Armbands liegt vielleicht eher darin, dass diese Hinweise leistungsabhängig erfolgen. Was habe ich tagsüber meinem Körper an Aufgaben zugemutet, wie stark habe ich mich selber gefordert und wieviel Schlaf ist notwendig, um am nächsten Tag wieder 100% geben zu können? Ich muss zugeben, nach ein paar Tagen bekommt man ein Gefühl dafür.
Und ich habe das Armband in der Hinsicht getestet, dass ich einfach mal über mein reguläres Pensum hinaus gegangen bin: Rudern, Radfahrt, Beach-Volleyball. Das spürt man am Körper, die Müdigkeit am Abend ist auch ein guter Indikator. Und das Armband, bzw. die App hat es bestätigt.
Ich habe das Armband wirklich fast immer getragen, insbesondere dadurch kamen plötzlich wesentlich mehr Datenpunkte zu meinem Schlaf zum Vorschein. Das Offensichtliche: Meine Schlafdauer. Wann gehe ich Abends Schlafen und wann wache ich Morgens wieder auf? Lege ich mich Mittags für ein Nickerchen auf die Couch? Das Armband erkennt Schlaf ziemlich gut und genau. Gleichzeitig bietet es noch mehr Datenpunkte: Leichtschlaf, Tiefschlaf (SWS) REM-Schlaf und davon abgeleitet den Schlafstress. Vom Schlafstress habe ich zum ersten Mal gehört, als ich die Auswertungen von Whoop angeschaut habe.
Meine Beobachtung dazu: Wenn ich tagsüber viele verschiedene anspruchsvolle Aufgaben mit meinem Kopf durchführe ist mein REM-Schlaf höher.
Ich habe mal mehr und mal weniger auf meinen Schlafrhythmus geachtet, das Armband hat mich jedoch ermutigt durch rechtzeitige und variierte Meldungen zu Schlafenszeiten eher auf die Meldungen zu reagieren als dies bei Apple Health der Fall war.
Und nach ein paar Tagen gab es nicht nur vom Whoop Armband eine Rückmeldung zu meinem Schlaf, auch Apple Health hat durch die Daten des Sensors einen neuen Trend erkannt:
Mehr Daten führen letztendlich zu präziseren Auswertungen. Der USP des „Always-On“ Wearable macht sich bemerkbar und letztendlich auch bezahlt, wenn man diese Art von Auswertung zu schätzen weiß.
Automatische Erkennung von Aktivitäten
Those are the droids we are looking for! Ich kannte das Feature bereits von der Apple Watch, bei Garmin vermisse ich es schmerzlich und bei Whoop überraschte es mich positiv: Die automatische Erkennung meiner Aktivitäten. Sei es ein Nickerchen, sei es ein Spaziergang oder mein Rudertraining. Ich muss nicht dem Gerät sagen, was ich gerade mache – das Gerät erkennt es automatisch und fragt mich: Ist das so richtig erkannt?
Mir gefällt das richtig gut – insbesondere wenn die Fehlerrate dabei gering ist. Und hier scheint Whoop einen guten Algorithmus zu nutzen, der auf den vergangenen Aktivitäten in Kombination mit den erfassten Datenpunken wirklich sehr gut funktioniert. Stichwort Volleyball: Es gibt ja für den Sensor spezielle Kleidung, sodass man diesen nicht am Arm tragen muss. Ich habe es jedoch einfach mal ausprobiert das Armband beim Beachen zu tragen, und das hat überraschend gut funktioniert. Einmal habe ich der App verraten, dass die Aktivität Volleyball war und anschließend wurde jede weitere Volleyball Aktivität zuverlässig zugeordnet.
Diese automatische Erkennung und Zuordnung fühlt sich für mich schon ziemlich nach Zukunft an. Gleichzeitig gibt es diese Momente, in denen der Sensor etwas erkannt hat und man nicht mehr genau weiß, was man da eigentlich gemacht hat 🙂
Nachdem ich nach der Lernphase des Sensors meinen ersten grünen Kreis erhalten habe, gab es übrigens eine Meldung für einen Upsell: Unterhosen, Unterhemden, Kleidung am Körper von Whoop. Mein erster Gedanke: Praktisch! Mein zweiter: Funktioniert das Tracking genauso gut wie am Arm? Bei jeder Aktivität kann man dies auch editieren: Wo hat sich der Sensor befunden?
Und auch wenn das nun ein wenig nach Science-Fiction klingt – eigentlich möchte man so etwas ja als Implantat, oder nicht? Ein Mensch-Maschine Kommunikator, welcher automatisch die Umgebungsdaten anzeigt und Körperdaten an andere Maschinen übertragen kann?
Herzfrequenz beim Rudern mit Whoop messen
Eines der praktischsten Dinge eines Wearables besteht darin, dass dieses eine Mensch-Maschine Kommunikation ermöglicht. Beim Rudern ist mir das in dem Moment aufgefallen, dass ich den Polar H10 Brustgurt mit Smartrow koppeln wollte und plötzlich Whoop erschienen ist. Ich hatte den Herzfrequenz Broadcast zuvor in der App aktiviert, jedoch nicht weiter darüber nachgedacht.
Ich nutze EXR am Tablet und Smartrow am Smartphone um mein Ruder Training abwechselnd und spannend zu halten. Zwei Messgeräte und zwei Bildschirme? Das hat förmlich nach einem Vergleich gerufen 🙂
Also habe ich Whoop mit der EXR verbunden und den Polar Brustgurt mit Smartrow. Dann ein HIIT Workout, bei welchem die Herzfrequenz ein paar mal rauf und runter geht.
Zu Beginn war ich etwas erstaunt. Das ist dieser Moment der kognitiven Dissonanz. Die Augen sehen auf dem einen Bildschirm eine andere Herzfrequenz als auf dem Anderen. Nach ein paar Minuten habe ich dann das Armband etwas höher auf den Arm geschoben, sodass es fester war – anschließend waren beide Werte identisch. Einen direkten Vergleich der Daten habe ich nicht gemacht, ggf. folgt das noch – für meine Zwecke war es mehr als ausreichend.
In dieser Hinsicht finde ich das Armband wirklich praktisch. Ich muss mir keine Gedanken darüber machen, da das Armband ständig getragen wird und es ist ein Feature, welches für alle Sportarten funktioniert. Im August 2024 hat Whoop ein Update veröffentlicht, um die aktuelle Herzfrequenz auf dem Smartphone Display zu sehen – wenn ich bspw. beim Joggen unterwegs bin, kann das praktisch sein.
Generell kann man den Punkt des fehlenden Displays als etwas Positives oder Negatives betrachten. Zu Beginn habe ich häufig auf meinen Arm geschaut, in der Hoffnung eine Uhrzeit ablesen zu können 😉 Das Band hat kein Display und zeigt somit auch keine Daten an, lenkt nicht ab – es ist lediglich ein Sensor. In manchen Situationen hätte ich mir gewünscht die Uhrzeit oder die Herzfrequenz zu sehen – das ist dann vermutlich der Punkt an welchem eine Smartwatch eher Sinn ergibt.
Das Armband hat einen praktischen Formfaktor und der Bajonettverschluss ist ideal konzipiert. Im Vergleich mit anderen Armbändern oder Uhren habe ich das Tragen als angenehm empfunden. Lediglich eine Sache empfand ich als gewöhnungsbedürftig: Wenn ich aus der Dusche kam, war das Armband feucht und hat rund 30-40 Minuten benötigt um wieder zu trocknen. Manchmal empfand ich das als unangenehm und habe das Armband abgelegt – wobei mich kurz darauf die App freundlich daran erinnert hat, doch bitte das Armband wieder zu tragen. Recurring Revenue, wir erinnern uns … 😉
Whoop Mitgliedschaft kündigen
Eine Sache, welche ich mittlerweile ebenfalls sportlich betrachte, ist es aus einer Mitgliedschaft wieder herauszukommen. Als „Membership fatigue“ wird das Phänomen beschrieben, welches ggf. in den USA bereits weiter verbreitet ist als hier. Ich habe einfach zu viele Mitgliedschaften und möchte keine weitere Mitgliedschaft mehr haben. Ich finde Mitgliedschaften ja grundsätzlich als etwas Positives: Durch eine regelmäßige Zahlung des Abos, erhalte ich eine Dienstleistung oder einen Zugang zu etwas.
Benötige ich dies nicht mehr, kann ich das Abo wieder kündigen. Im Kündigen liegt also eine Art Kunst: Wie einfach machen Unternehmen es, aus einer Mitgliedschaft wieder auszusteigen. Ich bin der Überzeugung, dass es dem Kunden so einfach wie möglich gemacht werden sollte, ein Abo oder eine Mitgliedschaft wieder zu kündigen.
Manch einer argumentiert, dass dies doch für die Churn Rate katastrophal wäre und man es dem Kunden möglichst schwer machen sollte, das Abo zu kündigen – aber mal ehrlich: Wenn ich als Kunde ein positives Erlebnis mit der Kündigung habe – wie wahrscheinlich ist es, dass ich die Dienstleistung wieder benutzen werde? Aus meiner Perspektive höher, als wenn das Kündigungserlebnis schlechter war.
Ein Beispiel, welches ich dafür super finde: Die Amazon Prime Mitgliedschaft. Klar: Amazon hat verschiedene Methoden integriert, um mir das Abo weiterhin schmackhaft zu machen, aber wenn ich dieses kündigen möchte, ist es problemlos möglich.
Wie ist es also bei Whoop? Ich würde sagen: Ein klein wenig ausbaufähig… Gleich nach der Registrierung habe ich meinen Account auf die monatliche Abrechnung umgestellt, Standard ist jährlich. Nachdem der erste Monat abgebucht war, wollte ich meine Mitgliedschaft wieder kündigen.
Laut FAQ scheint es ganz einfach zu sein. Bei mir im Account wurde jedoch der „Cancel Link“ nicht angezeigt. Eine E-Mail an den Whoop Support wurde kurz darauf beantwortet – ich solle mich mit meinem Geburtsdatum und den letzten 4 Ziffern der Kreditkarte verifizieren. Seriously – Authentifizierung für eine Kündigung? 🙁 Fühlte sich ein wenig wie Phishing an – wieso muss ich mich verifizieren um die Mitgliedschaft zu beenden? Aus meiner Perspektive müsste eigentlich die ID des Sensors ausreichen.
Anschließend hat es jedoch reibungslos funktioniert. Ich erhielt ein kostenloses Retourenlabel, kurz nachdem ich das Armband wieder eingeschickt hatte, gab es eine Gutschrift auf die Kreditkarte. Peace of mind
Würde ich Whoop wieder nutzen? Vermutlich! Mir hat das Armband und der Sensor sehr gut gefallen. Ja, die Abokosten sind relativ hoch – gleichzeitig erhalte ich dadurch jedoch auch wertvolle Daten über mich selber.
Whoop als Wearable
Ich habe Whoop nun für mich selber ausgiebig getestet. Ich kann den Mehrwert eines Always-On Trackers sehr gut nachvollziehen. Mehr Daten, bessere Analysen:
Man gewöhnt sich relativ schnell an die Möglichkeit innerhalb der App nach dem eigenen Wohlbefinden zu gucken. Wie war die Nacht? Habe ich heute viel Energie? Dafür braucht es ja eigentlich keine App, aber es ist eine Bestätigung meines Gefühls und gerade, wenn ich Sport mache, dann gibt es mir eine Möglichkeit zu erkennen wie intensiv ich mein eigenes Training gestalten sollte.
Eine Sache, welche ich etwas negativ empfunden habe: Man erhält keine Echtzeit Auswertung. Stichwort: „Wie geht es mir gerade? Habe ich viel Stress?“. Hierzu eine Rückmeldung, ein Feedback wäre aus meiner Perspektive ideal.
Das Thema Abo: Wenn man wie ich ein Gerät sucht, welches einem Feedback und Insights liefert, um den eigenen Körper und Verhaltensweisen besser zu verstehen, dann ist ein Abo ideal. Für einen begrenzten Zeitraum eine Dienstleistung nutzen. Sofern man diese Daten langfristig wünscht, so mag eine Alternative die Apple Watch sein – auch wenn hier das initiale Invest etwas höher ist. Mit Apps wie Athlytic and AutoSleep soll man ähnliche Auswertungen erhalten, zu einem Bruchteil des Preises – lediglich die Akkulaufzeit und der Formfaktor der Uhr ist etwas anders.
Ich konnte mit dem Armband meinen Schlaf besser analysieren, weiß nun inwiefern dieser meine Leistung beeinflusst und kann aktiv darauf hinarbeiten einen gesunden Schlaf zu erhalten.
In diesem Sinne: Keep on tracking! 🙂 🤙