Kürzlich hatte ich ein inspirierendes Gespräch, in dem es um verschiedene Aspekte des Lebens ging: Arbeit, Beziehungen, Ängste und Sorgen aber auch Erfolgserlebnisse. Wie man an Herausforderungen wächst, aber diese gleichzeitig auch manchmal für graue Haare sorgen können. Kommt das bekannt vor? 👴🏻🫣
Longevity kam mir dabei in den Sinn – ein Thema, welches mich in den letzten Monaten häufiger beschäftigte. Als ich einen Artikel dazu gelesen habe, wurde Longevity mit Anti-Aging in einem Atemzug genannt – mich hat das zum Nachdenken gebracht, denn im ersten Moment klingt Anti-Aging verlockend.
Wer möchte nicht jung aussehen, Falten vorbeugen und dem Alter ein Schnippchen schlagen? 😏 Aber je länger ich mich mit Gesundheit, Fitness und einem nachhaltigen Lebensstil beschäftige, desto mehr stört mich dieser Begriff. Anti-Aging – das klingt, als müsste man gegen das Alter kämpfen. 🤺 Als wäre Altern ein Makel. Aber das ist es nicht.
Altern ist kein Feind
Mamil – „Middle Aged Men in Lycra“ ist ein Begriff der Männer bezeichnet, die sich in enge Lycra Kleidung zwängen um hauptsächlich auf dem Rennrad (aber auch beim Joggen oder auf dem Rudergerät) sich noch einmal jung und athletisch zu fühlen 😉💪🏼
Und ist das verwerflich? 🤨 Absolut nicht! Warum auch nicht? 🤷🏼♂️ Es hilft, den Altersprozess ein wenig zu verlangsamen, den Stoffwechseln in Gang zu bringen, die Zell-Erneuerung voran zu treiben und nicht weniger nützlich: Man kann damit einer Midlife-Crisis entgegenwirken. Kurzum: Das Beste was man für den eigenen Körper tun kann.
Aber: Altern ist ein natürlicher Prozess. Kein Gegner. Kein Defekt. Es gehört zum Leben dazu. Der Begriff Anti-Aging suggeriert, dass Altern schlecht sei. Dass man es verstecken, aufhalten oder überlisten müsse – mit Cremes, Injektionen oder Pillen. Doch was dabei oft vergessen wird: Es geht meist nur um äußere Zeichen. Um eine Fassade.

Und genau da liegt mein Problem mit Anti-Aging: Es geht um das Bekämpfen von Symptomen – nicht um das Pflegen der Ursache. Es geht um Aussehen, nicht um Gesundheit. Um Kosmetik, nicht um Kraft.
Longevity denkt weiter
Longevity ist für mich der deutlich bessere Ansatz. Es geht nicht darum, das Alter zu verneinen – sondern darum, es gut zu gestalten. Hashtag „No Filter“ – es geht um:
- Funktionalität statt Faltenfreiheit
- Energie statt Illusion
- Langfristige Gesundheit statt kurzfristiger Effekte
- Lebensqualität statt Zahlen auf einem Kalenderblatt
Longevity bedeutet: möglichst lange aktiv, klar, mobil, selbstbestimmt und lebendig bleiben – unabhängig vom biologischen Alter. Nicht mehr jung aussehen um jeden Preis, sondern so leben, dass es sich gut anfühlt – auch mit 70, 80 oder 90.
Ein Perspektivwechsel
Statt „Wie kann ich jünger aussehen?“ stellt Longevity die Frage:
👉 „Wie kann ich mich möglichst lange jung fühlen?“
Das ist ein riesiger Unterschied, oder nicht?
Denn es geht nicht darum, ewig zu leben – sondern besser zu leben. Nicht um die Flucht vor dem Alter, sondern um das bewusste Gestalten der Jahre, die man hat. Am Ende zählt nicht, wie alt man wird – sondern wie man alt wird.
Und wie kann sowas aussehen? Aus meiner Perspektive gehört eine Fitness-Routine definitiv dazu. Klar, lädt die Couch am Abend zum Entspannen ein, aber ebenfalls gehört die Fitness in Form eines Cardio-Workouts 2-3 mal die Woche dazu.
Das kann vielfältig sein: Tanzen, Joggen, Spazieren gehen, Rudern, Krafttraining, Pilates, Yoga, Kampfsport, Calisthenics – you name it… Eigentlich ist es völlig egal, welche Art von Bewegung man mit dem Körper vollzieht, so lange man sich bewegt 🙂↕️🤟🏼 Und ein Punkt, welcher gerne übersehen wird: Regeneration. Nach jedem Training muss der Körper wieder regenerieren und braucht Erholung.
Apropos Rudern: Das Gewinnspiel zum Rogue Rudergerät wurde beendet und es gab einen glücklichen Gewinner 🥳🙌🏻 Falls hier Rudergerät Hersteller mitlesen: Ich habe wieder Platz um ein neues Rudergerät zu testen 😅🤙🏼
Ich möchte meinen Körper so lange es geht für den Alltag nutzen. Es ist ein Marathon, kein Sprint – Pacing ist also enorm wichtig. Be gentle to yourself.
Denn was bringt es, mit Anfang 30 noch PRs zu jagen, wenn man mit 60 kaum mehr ohne Schmerzen aus dem Bett kommt? Für mich geht es nicht um Leistung um jeden Preis, sondern um Nachhaltigkeit in der Bewegung. Mein Ziel ist nicht, der oder die Schnellste zu sein – sondern der oder die, die lange dabei bleibt.
Langlebigkeit durch Bewegungsfreude. Nicht aus Zwang, sondern aus Wertschätzung. Ich will meinen Körper nicht optimieren, ich will ihn erhalten. Ich will heute investieren, damit ich morgen noch Bäume erklimmen, den Einkauf tragen oder mit den Enkeln Fangen spielen kann.
Das bedeutet auch: Intuition vor Ego.
Manchmal ist das sanfte Yoga genau das, was der Körper braucht – und nicht das HIIT-Workout. Manchmal ist ein Spaziergang wertvoller als eine neue Bestzeit.
Es geht nicht um Selbstoptimierung. Es geht um Selbstfürsorge. Es geht um Longevity – im echten Leben, nicht nur im Biohacker-Jargon.
Bewege dich – Aber mit Liebe. Trainiere – Aber smart. Und vor allem: Bleib in Bewegung – in deinem Tempo. 🌀✨
In diesem Sinne: Get Rowing! 😉🤙🏼
2 Antworten auf „Was niemand über Anti-Aging sagt – und warum Longevity die bessere Wahl ist“
Diese Zeilen bauen einen auf.
Ulf, das ist ein sehr guter Artikel. Du hast bei jedem Satz den Nagel genau auf den Kopf getroffen.