Als ich kürzlich über meinen Besuch bei EXR geschrieben hatte, wurde von Torsten gefragt ob ich nicht auch einmal Smartrow in den Niederlande besuchen würde. 💡🙌🏻
Zugegeben, ich mag die Niederlande – Fritten, Frikandel, Windmühlen, lecker Chocomel und Vla 🤤 – und auch die Menschen hinter der Marke Smartrow sind super sympathisch. Aber wenn es schon einen Rudergerätehersteller in Deutschland gibt, so liegt das Gute sogar noch näher 😏
Flavio von Augletics hatte schon vor einer Weile eine Einladung ausgesprochen – also habe ich mich für ein Wochenende auf den Weg nach Berlin gemacht.
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben – in diesem Artikel schreibe ich über meine Reise nach Berlin und meinem Besuch bei Augletics. Außerdem bin ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Ruderboot auf dem Wasser gerudert. Was da wohl passieren kann? 🫣😅🤙🏼
Inhalt
Für mich ging es Freitag in der Frühe mit dem ICE los – einmal quer durch die Republik. Normalerweise nehme ich auf Reisen immer meinen Laptop mit, hatte am Vorabend jedoch noch spät daran gearbeitet und am nächsten Morgen in der Frühe dann vergessen diesen einzupacken 🙈😖
Bemerkt habe ich das, nachdem ich das erste Stück der Reise bereits hinter mich gelegt hatte. Es hat dann trotzdem funktioniert, ich habe mir eine Diktat-App heruntergeladen und einige Gedanken bereits vor Ort eingesprochen, die App hat daraus automatisch den Text extrahiert. Ich war überrascht, wie viele Dinge man während 6-7 Stunden Zugfahrt auch am Smartphone erledigen kann – ein paar Podcast Folgen habe ich mir angehört und Aufgaben vorbereitet.

In Berlin angekommen, ging es vom Hauptbahnhof direkt mit der Regionalbahn nach Königs Wusterhausen weiter – zu der Fertigung von Augletics.
Mein Besuch bei Augletics in Berlin
Das Rudergerät von Augletics kenne ich schon eine Weile, dieses habe ich hier getestet und meine Erfahrung damit beschrieben. Umso interessanter war es für mich, einmal einen Einblick in die Produktion zu erhalten.

Startups können vermutlich so lange als Solche bezeichnet werden, wie diese nach Mitteln und Wegen suchen ein Geschäftsmodell zu finden, welches ein langfristiges nachhaltiges Wachstum ermöglicht, oder? Bei Augletics hat man diesen Schritt seit ca. 2-3 Jahren erreicht. Um in der Fitnessbranche Fuß zu fassen, braucht es zunächst einmal Kapitaleinsatz. 💸 Und dann benötigt es ebenfalls Sinn und Verstand, dieses Kapital an der richtigen Stelle einzusetzen. 🧠
2015 wurde Augletics gegründet und hat seitdem Jahr für Jahr die Produktion gesteigert. Ich finde das beachtlich, es spricht für Beharrlichkeit, Beständigkeit und Mut die notwendigen nächsten Schritte zu gehen und in die Produkte sowie das Unternehmen zu investieren.
Mit Flavio habe ich mich unterhalten und hier auch 2-3 Einblicke im Videoformat festgehalten:
Das Besondere am Augletics Rudergerät ist sicherlich der gesteuerte Magnet. Flavio erklärt im Video, dass der Magnet während des Ruderschlags durch einen Motor gesteuert wird. Hier einmal zu sehen, ein kleines Bauteil mit großer Wirkung:

Durch das Bewegen des Magnets am Schwungrad kann der Drag präzise gesteuert werden. Wenn man das einmal sinnbildlich mit dem Ruderschlag auf dem Wasser vergleicht: Je tiefer ich das Skull in das Wasser tauche, desto größer wird der Hebel den ich bewege – dabei muss mehr Wasser verdrängt werden und man braucht entsprechend mehr Kraft. Das gezielte Ansteuern des Motors kann granular den Magneten bewegen und dadurch jeden Schlag dem „eigentlichen“ Rudergefühl näher bringen.

Apropos Rudergefühl: Ich habe mich ja zum ersten Mal in einem Ruderboot auf das Wasser getraut und kann nun mit Sicherheit attestieren: Das Rudern auf dem Wasser benötigt nochmal ein neues Skillset: Niemals die Skulls loslassen! 😅🤙🏼 Und ja – das Rudern auf dem Wasser ist nochmal eine ganz andere Nummer.
Das Rudern auf dem Trockenen versucht zwar seit der Erfindung des Rudergerätes die perfekte Imitation der Bewegung auf dem Wasser, aber letztendlich dient das Werkzeug Rudergerät aus meiner Perspektive hauptsächlich dazu, den kompletten Körper in der Art zu trainieren, sodass man für die eigentlich geforderten Aufgaben genügend Ausdauer und die notwendige Fitness und Kraft hat. 💪🏼☺️ Man kann es vermutlich nicht häufig genug wiederholen: Ein Rudergerät ist dafür ideal geeignet – die Kraft-Ausdauer Sportart trainiert über 80% der Muskeln am Körper.

Wie werden Rudergeräte gebaut?
Eine Rudermaschine sieht in der Regel von außen häufig nicht sehr komplex aus, die Ingenieurskunst welche dahinter steckt ist jedoch enorm um die menschliche Kraft auszuhalten und gleichzeitig durch das Training zu maximieren:

Was mich bei Augletics sehr beeindruckt hat, war die Liebe fürs Detail, wobei das große ganze Bild nicht aus den Augen verloren wurde. Wenn ein Rudergerät aus über 100 Einzelteilen besteht, so bedarf es für die Fertigung Prozesse und Organisation:

Vielleicht kommt in dieser Hinsicht Flavio sein Informatikstudium zu Gute – denn die einzelnen Komponenten müssen natürlich auch zusammen funktionieren und getestet werden. Hierzu gibt es verschiedene Schritte in der Fertigung:

Zunächst werden die Trommeln – quasi das Herz der Rudergeräte montiert. Das bedeutet: Viele Schrauben, gleicher Ablauf mehrfach hintereinander. Rinse & Repeat ♻️ Kudos für die Monteure ✊🏻 Hier wird sowohl handwerkliches Geschick als auch Konzentration benötigt. Wenn man ein Augletics Rudergerät kauft, kann man sich sicher sein, dass noch echte Handarbeit darin steckt!
Geradliniges Design ohne groß Töne zu machen: Das Augletics Eight Rudergerät zeichnet sich durch einen modernen Industrial Look inklusive Touch-Display aus.
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Die Weiterentwicklung eines Produktes ist ebenfalls ein Drahtseilakt und eine Kraftanstrengung, das habe ich persönlich schon häufiger miterlebt. Es gilt alle Beteiligten abzuholen und auf die Veränderung hinzuwirken, weil man weiß, dass das Ergebnis langfristig besser sein wird. Bei Augletics bekommt man das als Kunde hauptsächlich über die Software mit, gleichzeitig wird jedoch ebenfalls an einer Optimierung der Hardware gearbeitet. Das macht insbesondere deswegen Sinn, weil der erste Prototyp des Rudergerätes sich zu Beginn ebenfalls kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ich habe vor Ort noch ältere Augletics Modelle gesehen, diese sahen klobiger und unausgereifter aus, so wie das eben am Anfang der Fall ist. „Innovate or Die“ ist aus meiner Perspektive tief in der DNA des Unternehmens Augletics verwurzelt 🧬🤓 Es gibt eine R&D Abteilung, welche ähnlich wie das Labor von Q in 007 Filmen aussieht 😉 – Leider gibt es davon keine Fotos – aber wenn man im Video ab Minute 5:15 genau hinhört, kann man den unermüdlichen Roboter aus dem Labor hören, der im Hintergrund 24/7 rudert 🦾🤫
Augletics im Test
Alle Rudergeräte, die bei Augletics die Produktion verlassen, wurden vorab auf Herz und Nieren geprüft, hier ist bspw. die Motor-Test Station:

Die Controller, welche für die Abläufe innerhalb der Bremstrommel und der Kommunikation mit der App genutzt werden, bedürfen ebenfalls eine Prüfung, genauso wie die Tablet-Bildschirme:

Bevor ein Rudergerät die Fertigung verlässt wird die fertig montierte Bremstrommel mit jeweils einem Testrudergerät verbunden und die Funktion überprüft. Erst wenn dieser Test erfolgreich gelaufen ist, geht es in den Versand 🚣🏼 ☑️ 📦

Ich habe mich lange mit Flavio unterhalten, das Video ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Fertigung – mein Eindruck von dem Unternehmen wurde dabei bestätigt: Mit den Rudergeräten soll nicht mal eben das schnelle Geld gemacht, sondern eine nachhaltige Produktion aufgebaut werden. Diese ermöglicht auch zukünftig Software Updates und neue Funktionen – auch bei älteren Geräten. 👴🏻🙌🏻
Der Zyklus von technischen Geräten wird leider immer schneller – meine Tochter benutzt ein etwas älteres Smartphone für welches es mittlerweile keine Updates mehr gibt. 😞 Das Lebensende des Gerätes wird nicht aufgrund von Materialermüdung (Schwacher Akku, Displayschaden, etc.) eingeläutet, sondern durch die Updatepolitik des Herstellers.
It’s a marathon, not a sprint!

Auf dem Foto 👆🏼 ist ein Ruderboot zu sehen, welches schon einige Jahrzehnte im Einsatz ist und auch schon 2-3 Ersatzteile erhalten hat. Es ist jedoch immer noch super in Schuss – durch gute Wartung und Pflege. Fitnessgeräte werden 30 Jahre und länger genutzt – da ist es erfrischend zu sehen, dass es auch junge Hersteller wie Augletics gibt, welche solche Zeiträume anerkennen und ebenfalls anvisieren. Ursprünglich wurde die Marke Augletics ins Leben gerufen, mit der Idee „Augmented Athletics“ durch verschiedenen Fitnessgeräte zu ermöglichen – das Rudergerät ist dabei jedoch als Einstieg schon ideal geeignet. Flavio hat die Vision des Unternehmens für die kommenden Jahre so beschrieben:
Wir wollen immer bessere Rudergeräte herstellen und bessere Software anbieten, die motiviert das Rudergerät zu nutzen
„Slow & Steady wins the race“ ist dabei die Devise. Man erkennt es bspw. an der konsequenten Umsetzung von Kreislaufwirtschaft wie die Wiederverwendung der Verpackung, aber auch an der bedachten Weiterentwicklung der Produkte, ohne die bisherigen Kunden mit Ihren Geräte aus dem Blick zu verlieren. Die Atmosphäre welche bei Augletics vorhanden ist, zeigt aus meiner Perspektive, dass der Standort Deutschland ebenfalls für die Fertigung hochwertiger Fitnessgeräte geeignet ist.
Neben meinem Besuch in der Produktion von Augletics konnte ich an dem Wochenende ebenfalls einen Einblick in das Rudern auf dem Wasser gewinnen. Mehr dazu gibt’s bald in einem separaten Artikel. 😎
In diesem Sinne: Stay tuned & get rowing 😉🤙🏼








9 Antworten auf „Made in Germany: Mein Besuch bei Augletics in Berlin“
Toller Beitrag. Diesmal nicht dank der sonntäglichen Mail sondern in Folge des LinkedIn Posts gefunden. Großen Respekt davor direkt beim ersten OTW Tag in einen Einer zu steigen …und nicht zu kentern.
Nice read!
Besten Dank, Torsten!
Leider hatte das Wetter nicht so richtig mitgespielt, aber es war auf jeden Fall ein Erlebnis 🙂 Das Rudergerät im Homegym ist doch deutlich stabiler, auf der anderen Seite bietet das Wasser im Gegenzug mehr Sinneseindrücke. Kommenden Sonntag dann der Artikel zu meiner ersten Erfahrung auf dem Wasser. 🤞🏼🙂
Lieber Ulf,
vielen Dank für den Bericht und die Einblicke. Ich habe seit Dezember 2023 ein Augletics Eight zu Hause und Ja: Es ist ein super Rudergerät. Ich habe mit dem Support sehr gute Erfahrungen gemacht und Speziell als ich es gekauft habe ist mir Flavio bezüglich einer Sache wirklich entgegengekommen – hab ich echt fein und wertschätzend gefunden!
Aber als im Artikel von der Software die Rede war… Naja. Da gibts schon viel Frust und das schon ziemlich lange: Es gab eine längere Zeit Stabilitätsprobleme (Trainings wurden z.B. unvermittelt beendet), die mittlerweile aber weitestgehend behoben sind (meinem Eindruck nach).
Was mich aber immer wieder ärgert: Es gibt keine angemessene Export-Funktion und FTMS funktioniert nicht (mittlerweile steht beim Aktivieren von FTMS auch dabei, es werde vonseiten Augletics nicht empfohlen). Die Verbindung besteht maximal eine Minute und reißt dann ab: Ich habe also ein hochpreisiges Rudergerät, mit Tablet und einem wirkich super Virtual-Coach. Und ich lass meine Garmin „manuell“ (ohne Verbindung mit dem Rudergerät) mitlaufen, damit ich auf Garmin und Strava halbwegs brauchtbare Daten bezüglich Herzfrequenz, Schlagrate etc. habe. Ein Export vom Augletics ist nicht möglich. Richtung Strava schon, aber in einer Sparvariante: ohne Daten zur Leistung, Herzfrequenz und Schlagrate etc… lediglich Gesamtwerte bezüglich Dauer, Geschwindigkeit und Distanz und ein Wert vom Virtual Coach.
Die Darstellung der absolvierten Einheiten in der webapp bzw. am Gerät ist auch eher… naja. Intervalle werden in der WebApp als einzelne Einheiten dargestellt. Die Leistung wird nur in einem Diagramm und nicht als Durchschnittswert angezeigt und ein Blick auf weiter zurückliegende Einheiten ist nur mit viel Klicken und Scrollen möglich (z.B. kein Datumsfilter) um ein paar Beispiele zu nennen.
EXR kann man aufgrund des unbrauchbaren FTMS-Exports gar nicht nutzen. Kinomap ist mittlerweile integriert und soll weiter verbessert werden (zu Kinomap kann ich bezüglich Stabilität nichts sagen, weil ich es nicht nutze).
Und diese Situation lässt mich ratlos zurück. Im Support und in der Facebookgruppe wurde vonseiten augletics kommuniziert, die Stabilität der Software sei der primäre Fokus, was ich verstehe. Dennoch kann man den Datenexport dann nicht total vernachlässigen: Im Jahr 2025 sollte man mMn alles daran setzen, dass sich die user:innen auf den wirklich großen Plattformen vernetzen können (Strava, Garmin… auch EXR). Ich möchte meine Ruderworkouts so exportieren könnnen, dass sie zum Trainingsload, der Berechnung der Ermüdung etc. miteinbezogen werden. Und das geht nach wie vor nicht.
Abschließend nochmals: Die Hardware ist super, ich rudere aktuell wieder recht viel und es macht Spaß. Aber die fehlende Export-Möglichkeit wiegt für mich doch auch recht schwer.
Danke nochmals für den Bericht,
Liebe Grüße
Martin
Hallo Martin,
besten Dank für Deinen ausführlichen und konstruktiven Kommentar!
Auch wenn ich aktuell nicht selbst auf einem Augletics Rudergerät trainiere, kann ich Deinen Frust nachvollziehen – besonders wenn man motiviert ist, die eigenen Trainingsdaten sinnvoll auszuwerten und mit Plattformen wie Garmin, Strava oder EXR zu vernetzen. Dass das bei einem technisch hochwertigen Gerät wie dem Augletics Eight nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, fühlt sich natürlich nicht zeitgemäß an. Und es ist absolut verständlich, dass man da irgendwann die Geduld verliert.
Ich habe mich zu dem Thema mit Flavio von Augletics ausgetauscht. Seine Rückmeldung war, dass sie den Fokus in der Entwicklung zunächst bewusst auf Stabilität und die Bedürfnisse der großen Mehrheit gelegt haben. Das hat sicherlich seine Berechtigung. Gleichzeitig erkennt Augletics aber auch den Wunsch der engagierteren Ruderer nach umfassenderen Exportfunktionen und Schnittstellenintegration.
Konkret tut sich in diesem Bereich gerade Folgendes:
Strava-Anbindung: Der Export von Basisdaten ist bereits möglich. Die bisher fehlenden Werte wie Kalorien, Herzfrequenz und Co. sollen in Zukunft nachgereicht werden – die dafür nötige Umstellung der Datenbank sei bereits erfolgt. Auch der Export als .fit-Datei wird dann über Strava die notwendigen Daten enthalten.
FTMS: Diese Schnittstelle sei derzeit vorrangig für Kinomap optimiert. Eine universellere Lösung für andere Apps wurde bisher nicht priorisiert, ist aber ein bekanntes Thema im Team.
Was ich persönlich sehr schätze: Dass sich Augletics aktiv Feedback einholt und die Stimmen der Heavy-User – also auch Deine – ernst nimmt. Und ich sehe das wie Du: Wer regelmäßig und intensiv rudert, möchte seine Trainingsdaten nicht einfach irgendwo “weggesperrt” wissen. Die Integration in etablierte Plattformen ist heute Standard, selbst wenn man bei Garmin Ruderer leider nicht im Fokus hat.
Dein Hinweis zum Trainingsload und der Berücksichtigung von Belastung und Ermüdung ist ein ganz zentraler Punkt – da werde ich tatsächlich in einem separaten Artikel einmal näher drauf eingehen, weil es ein Thema ist, das insbesondere auch für Langlebigkeit relevant ist. Besten Dank für Deinen Impuls dazu!
Danke nochmals für Deine Rückmeldung – und vor allem für den sachlichen Ton. Genau solche Beiträge helfen, dass sich Dinge weiterentwickeln.
Beste Grüße
Ulf
Danke Ulf! V.a find ich es fein, dass diese Punkte bei Deinem Besuch auch thematisiert wurde.
Die Info mit der bereits erfolgten Umstellung der Datenbank finde ich erfreulich – ich hatte da ja keine Hoffnung mehr. Ich meine mich auch zu erinnern, dass in der Facebook-Gruppe mal die Rede davon war, dass diese Umstellung zu viel Aufwand bedeuten würde.
Umso besser, wenn es doch kommt.
Die Software, ja die Software.
Eine Quelle für Frust.
Die Hardware ist über jeden Zweifel toll, auch ich war in Berlin, auch ich nehme es hin, das hier und da Dinge nicht funktionieren.
Aber ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, wer in diesem Preissegment trainiert, BRAUCHT Integration mit einer echten Trainingsplattform und das kann die Software einfach nicht.
Die Kinomap Integration ist ein Weg – wenn auch erneut kostenpflichtig – um an die Trainingsdaten heranzukommen, nur eben kaum 10 min stabil.
In der „Embedded Variante“ scheint das besser zu sein, allerdings kommt nun die Herzfrequenz dort nicht an…, schwer zu verstehen, wie sowas passieren kann.
Zumal man nach 2800 EUR für das Gerät dann auch noch für das Kinomap Abo bezahlt und auf dem scheinbar zu schwachen Android Tablet einen Kinomap Film in HD zu schauen, ist aussichtslos, all das wirklich nur, um die Daten nach einem strukturierten Training professionell auswerten zu können; und auch das geht nicht.
Interessanter ist die Frage, warum kein Datenexport angeboten wird.
Die Daten der Webapp liegen in einer Google Firebase Datenbank und mit etwas Debugging lassen sich die Trainingswerte dort per Python ansprechen und auch herunterladen.
Wen ich mir die Daten dort im Detail anschaue, könnte das eine Erklärung sein, warum kein Export angeboten wird.
Wie auch immer, ich ärgere mich inzwischen wirklich sehr, wieviel Zeit für „Updates, Downgrades, Reset, WLAN verloren, HR Gurt weg, Kinomap geht nicht“, usw. drauf geht, entweder man bleibt im geschlossenen System der strukturierten Trainings auf dem Gerät und verzichtet auf jegliche, sinnvolle Auswertung der Trainingsdaten oder man investiert leider viel zu viel Zeit in Bauen und Basteln.
Ein Ärgernis, inzwischen ein sehr Großes, wenn der Wiederverkaufswert nicht so schlecht wäre, ich hätte leider längst aufgegeben.
Danke für den sehr guten Bericht, ich nutze ein Augletics Rudergerät seit ca. 2 Jahren und finde die Verarbeitung, das Rudergefühl, den virtuellen Coach und das Erstellen eigener Workouts sehr gut. Leider gab es aber auch einige Probleme welche jedoch durch schnellen Support immer gelöst werden konnten. Beim 1. Augletics hatte nach einigen Monaten die Bremstrommel keinen Widerstand mehr was durch einen Tausch der Trommel gelöst wurde. Nach einigen Monaten kam es dann fast bei jedem Training nach dem Warm-up (8-12 Min.) zu einem Software-Absturz wobei es nach Neustart meist für das Workout stabil durchlief. Daraufhin wurden Tablet und später die Laufschiene getauscht jedoch ergebnislos so dass weiterhin regelmäßig die Software abstürzte.
Das Rudergerät wurde dann komplett getauscht und seitdem (ca. 15 Workouts) trat kein Absturz mehr auf. Das neue Augletics ist auch wirklich sehr leise so daß man fast nur den Riemen hört. Ich finde Zuverlässigkeit ist für mich wie beim Automobil (fahre nur noch japanische Autos) das wichtigste Kriterium und wenn das Augletics so bleibt ist es wirklich ein sehr gutes Rudergerät. Gerade der virtuelle Coach ist einmalig und hilft sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen.
Die Kopplung zu Garmin Connect ist sicherlich nicht optimal. Man sollte jedoch auch wissen das Garmin Connect bzgl. Trainingseffekt (TE) eher für Läufer/Radsportler optimiert ist so daß schwere Ruder-Workouts oftmals viel zu niedrig bewertet werden obwohl nach man einer Stunde ziemlich KO ist wohingegen man mehrere Stunden Rad fahren kann. In der Web-App und auch in der Augletics Software sollte zumindest die durchschnittliche Leistung angezeigt werden zumal die Momentanwerte ja dargestellt werden. Die ganzen Entertainment Funktionen nutze ich nicht, da ich mich beim Rudern auf den Sport konzentriere und es schon anstrengend ist so daß man sich nicht wirklich auf Netflix & Co. konzentrieren kann. Es ist in erster Linie ein Sportgerät und dafür sollte die Software optimiert werden. Auf Empfehlung von ChatGPT ist Rudern mittlerweile meine Hauptsportart und hat das Pensum für Radsport, Laufen reduziert, da es ganzheitlich betrachtet als Kraftausdauersport die meisten Vorteile bringt. Ich bin auf dem Rad sogar besser geworden weil Rudern die Beine sehr gut trainiert. Beim Fußball profitiert man auch von einem starken Core-Bereich obwohl Fußballer sowieso vielseitig trainieren.
Ich kann den Frust verstehen – ich habe das Problem bereits 2022 dem Support gemeldet. Bei mir läuft das Gerät instabil: Bis der Widerstand nach Kalibrierung und Neustarts korrekt anliegt, vergehen oft 10-20 Minuten. Stabile Software hat definitiv Priorität, auch wenn bei mir möglicherweise ein Hardwaredefekt vorliegt. Der fehlende Export ist allerdings für das teuerste Gerät im Segment absolut unzeitgemäß und eigentlich inakzeptabel.
Hallo Carsten,
besten Dank für Deinen Kommentar! Ich habe hierzu einmal Flavio von Augletics angesprochen – aktuell wird an einem neuen Export gearbeitet, in Zukunft soll es Fit Files geben und auch eine optimierte Strava Anbindung (virtuelle Strecke auch bei Indoor Rudern). Die neue Augletics App wird genau Deine Painpoints angehen. Wünsche Dir weiterhin viel Freude am Rudern!
Beste Grüße
Ulf