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Luxus Bewegung

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Meeting, welches zuvor 2-3 mal aufgrund von Krankheit verschoben werden musste. Dabei sind wir kurz auf das berühmte Zitat gekommen: „Ein gesunder Mensch hat 1.000 Wünsche, ein kranker Mensch nur einen: Gesund werden

Bewegung ist dabei ein Schlüssel für ein möglichst langes Leben, hierbei sollte die Bewegung uneingeschränkt sein. Gleichzeitig werden jedoch immer mehr Dinge welche Bewegung im Alltag erfordern durch Automatisierung, Maschinen und Industrialisierung jedoch für den Menschen einfacher gemacht.

Die notwendige Bewegung und die körperliche Anstrengung wird reduziert, sodass langsam aber schleichend Zivilisationskrankheiten auftreten.

Diese Entwicklung hat massive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Bewegungsmangel zählt heute zu den größten Risikofaktoren für chronische Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und muskuläre Dysbalancen. Unsere Körper sind evolutionär darauf ausgelegt, sich regelmäßig und vielfältig zu bewegen – gehen, heben, tragen, klettern, rennen. Doch der moderne Alltag bietet davon immer weniger.

 

Auch wenn das Ziel mit den 10k Schritten nur bedingt zählt: Wer im Büro arbeitet, bewegt sich im Schnitt weniger als 3.000 Schritte pro Tag. Selbst Freizeitaktivitäten sind häufig passiv: Streaming, Gaming, Autofahrten statt Spaziergänge. Ich für meinen Teil gehe gerne Spazieren – bei Strava sieht man das ab und zu. Aerobes Gehtraining 🌤️🌳🏃🏻

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Was einst körperlich anstrengend war – etwa das Holen von Wasser, das Kochen am offenen Feuer, das Gehen zur Arbeit – ist heute ein Knopfdruck oder eine App entfernt.

In den Pfingstferien habe ich einen Teil von meinem Zuhause etwas smarter gemacht, 2 Rollladen werden nun mittels Shelly auf Knopfdruck auf- und abgefahren. ⚡️💪🏼 Ein unglaublicher Luxus für mich und meine Familie – bisher habe ich die Rollladen mit Muskelkraft bewegt, nun macht es ein Elektromotor für mich. 😌

Die notwendige Anstrengung wird reduziert, Bequemlichkeit ersetzt die Aktivität – mit schwerwiegenden Folgen. Maschinen nehmen uns nicht nur körperliche Arbeit ab, sie nehmen uns auch die Chance, unseren Körper so zu nutzen, wie es für ihn gesund wäre. Mein Rollladen ist natürlich nur ein kleiner Teil der Gleichung – vor ein paar Jahren habe ich das Buch Arbeitsfrei von Constanze Kurz & Frank Rieger gelesen – darin wurde die industrielle Entwicklung im größeren Maßstab beobachtet und beschrieben.

Doch genau hier liegt auch ein Schlüssel zur Veränderung: Wenn der Alltag keine Bewegung mehr fordert, müssen wir sie bewusst einbauen. Das bedeutet nicht, dass man zum Leistungssportler werden muss. Vielmehr geht es darum, regelmäßig Bewegung in das Leben zu integrieren – durch bewusste Entscheidungen.

Ein zentrales Konzept, das in diesem Zusammenhang an Bedeutung gewinnt, ist NEATNon-Exercise Activity Thermogenesis. Dieser Begriff beschreibt den Kalorienverbrauch durch alle Bewegungen, die nicht gezielt als Sport stattfinden: Gehen, Stehen, Kochen, Tippen, Gärtnern, Wäsche aufhängen, Treppen steigen. Die „einfachen“ Dinge des Alltags.

Vor einiger Zeit habe ich einmal das Whoop Band getestet. Die Apple Watch erkennt ebenfalls die Aktivität im Alltag. Meine Garmin Uhr attestiert zumindest Treppensteigen. Aktuell teste ich das amazfit Helio Smart Band, welches mir mittels Zepp App mitteilt, ob und wann ich Aktivität am Tag hatte. Die Gartenarbeit bspw. wurde erkannt. 👨🏼‍🌾💪🏼

Warum nicht die Treppe statt den Aufzug nehmen? Das Fahrrad statt das Auto für kurze Wege? Eine Mittagspause mit einem kleinen Spaziergang kombinieren? Auch kleine Bewegungsgewohnheiten können große Auswirkungen haben, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden.

Regular food? Regular exercise?

Menschen mit hohem NEAT-Level zeigen vermutlich eine bessere Körperkomposition, sind seltener insulinresistent und haben niedrigere Entzündungswerte. Das bedeutet: Auch wenn man nicht ins Fitnessstudio geht, kann ein aktiver Alltag entscheidend zur Gesundheit beitragen.

Regelmäßige körperliche Aktivität ist mit einem verringerten Sterberisiko verbunden. Und während viele Faktoren unserer Gesundheit – wie Genetik oder Umweltbedingungen – nur schwer beeinflussbar sind, liegt Bewegung vollständig in unserer Hand. Ich habe seit kurzem einen Luftsensor in meinem Arbeitszimmer stehen – ein wahres Technikwunder, welches mir einen Einblick in die Luftqualität gibt. Nicht jeder Mensch hat die Möglichkeit dort zu leben, wo die Luftqualität hoch ist – die eigene Bewegung ist jedoch ein Faktor, der beeinflussbar ist.

Bewegung als neuer Luxus

Wenn alles schneller, effizienter und bequemer wird, kehrt sich ein uraltes Prinzip um: Früher musste man arbeiten, um sich Bewegung zu verdienen – heute muss man sich bemühen, sie zu behalten.

Bewegung wird zunehmend zum Luxusgut – ggf. nicht sofort im finanziellen Sinne, sondern als Zeit-, Bewusstseins- und Prioritätsthema. In vollen Terminkalendern muss Bewegung oft weichen. Die Fähigkeit, sich regelmäßig und bewusst zu bewegen, ist zur Kompetenz geworden, die gepflegt und fast schon verteidigt werden muss. 🤺 In diesem Hacker News Thread wurde gefragt ob Longevity nur Wohlhabende Menschen ein Thema sei: Ein Lebensstil mit welchem auf lebensverlängerende Maßnahmen Rücksicht genommen wird, muss man sich erst einmal leisten können – oder? Aus meiner Perspektive sind einfache Routinen im Alltag sehr kostengünstig umsetzbar – die Zeit ist doch für alle gleich. Das was dann daraus gemacht wird, ist jedem selber überlassen.

Ein besonders wirkungsvoller Weg ist das gezielte Training, idealerweise kombiniert aus Ausdauer, Kraft und Mobilität. Wer z. B. zwei- bis dreimal pro Woche rudert, joggt oder Krafttraining macht, senkt nicht nur sein Risiko für viele Erkrankungen, sondern fördert auch das allgemeine Wohlbefinden und die mentale Gesundheit. 🧘✨

Denn Bewegung ist nicht nur Medizin für den Körper, sondern auch für den Geist. 😇

Gerade in einer Zeit, in der Krankheit oft erst dann Beachtung findet, wenn sie bereits manifest ist, lohnt sich ein präventiver Blick: Was kann ich heute tun, um auch in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren noch fit, mobil und unabhängig zu sein?

Der moderne Lebensstil lädt ein zur Inaktivität – und das hat Konsequenzen. Doch in jeder Entscheidung steckt auch eine Möglichkeit: Bewegung bewusst in den Alltag zu integrieren, den NEAT-Faktor zu erhöhen, das Kalorienkonto zu steuern – all das zahlt ein auf ein längeres, gesünderes Leben.

Vielleicht sollten wir öfter innehalten und uns fragen:
Was kann ich heute tun, um mir die Freiheit eines gesunden Körpers zu bewahren?

In diesem Sinne: Get rowing! 😉🤙🏼

Über den Autor
Ulf

Seit 2022 begeistert mich der Rudersport. Regelmäßiges Rudern ist fester Bestandteil meines Alltags geworden, und auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen mit Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness-Gadgets und allem, was den Indoor-Rudern Sport ausmacht. Begleite mich auf meiner Reise zu einem aktiveren und ausgeglichenen Leben.

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