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The Hacker’s Diet

John Walker, der Gründer von Autodesk, ist dieses Jahr gestorben. Rest in Peace, John! Ich wurde durch diesen Hacker News Beitrag darauf aufmerksam und ebenfalls auf eine seiner Publikationen „The Hacker’s Diet

John Walker hat unter Anderem das Unternehmen AutoDesk mitgegründet und war Autor von AutoCAD. Mich hat 3D Modellierung immer schon fasziniert, insbesondere wenn man die Kunst vollendet meistert. Persönlich habe ich mich in der 11. Schulklasse mit 3D-Modellierung beschäftigt, damals mit dem Programm Rhino. Wie man aus einzelnen Vektoren etwas Sichtbares schaffen kann und dieses Etwas dann durch Renderings im zuvor leeren Raum zum Leben erweckt wird ist doch faszinierend!

John hat in der Hacker Diät systematische Lösungen beschrieben, wie man sein eigenes Körpergewicht reguliert. Ich kannte die Publikation bis vor Kurzem nicht, habe diese nun durchgelesen und möchte meine Gedanken dazu teilen.

Die Herangehensweise von John war einfach aber effektiv. Er hat das Abnehmen von Übergewicht und das Halten eines Idealgewichts ebenso wie andere Herausforderungen im Leben als Problem oder Puzzle gesehen, welches man schlicht einmal lösen muss. Ähnlich wie eine fachliche Herausforderung in der IT. Es gibt bestimmte Metriken, welche man beobachten kann und es geht schlicht darum diese entsprechend zu messen und anschließend Ableitungen darauf zu machen.

Essen ist etwas Wunderbares

Ich liebe es zu essen. Nahrung ist etwas Wunderbares und wenn es nicht nur darum geht die Energiereserven wieder aufzufüllen sondern ebenfalls am Essen eine Freude zu haben, so kann dies schnell einmal zu viel werden. Wenn wir Pizza backen oder Chilli kochen oder auch Desserts wie Tiramisu zubereiten – das sind die Momente, in den es schwierig ist mit dem Essen wieder aufzuhören, selbst wenn man schon satt ist, oder der Kopf sagt: Eigentlich ist es genug.

Scheinbar geht das nicht nur mir so, sondern vielen Menschen. 🙂 Essen schmeckt einfach gut und oftmals werden mehr Kalorien aufgenommen, als durch den Grundbedarf benötigt werden.

„Nach dem Essen sollst Du ruhn, oder 1.000 Schritte tun“. An diesem Sprichtwort ist etwas Wahres dran. Wie kann man also Input und Output sinnvoll miteinander kombinieren?

Input und Output

John hat seinen Geist dafür genutzt etwas Sinnvolles zu schaffen und damit für zukünftige Generationen den Grundstein für die Modellierung gelegt. Sein Streben danach die verfügbare Zeit im Leben sinnvoll zu nutzen kann man zwischen den Zeilen lesen, wenn es bspw. beschreibt:

  1. Exercising consumed time.
  2. Exercising was not programming.
  3. Therefore, by exercising, less time was available for programming.

Natürlich kostet Fitness Zeit. Zeit, die man mit Dingen verbringen könnte, welche weniger anstrengend sind oder schlicht mehr Freude bringen. Gleichzeitig bedeutet eine erhöhte Fitness jedoch mehr Lebenszeit und auch mehr Lebensqualität.

John beschreibt es so:

But, if by exercising you manage to live 3 years longer, you’re ahead by a total of two and three quarters years by age 65—1000 days. Your increased life span works out to an additional 172 minutes per day from age 40 through 65. Even after spending 15 minutes exercising, the life extension you can expect from getting into shape gives you what amounts to two and half more hours per day to do whatever you enjoy most! Even if you live only one additional year through physical fitness, you’ll still end up with 270 more days by exercising.

Er hat schlicht eine Formel daraus gemacht und berechnet damit wie viel es bringt, sich fit zu halten. Das mag im ersten Moment etwas grotesk wirken – eine Quantifizierung von Lebenszeit, wenn es jedoch dem Zweck dienlich ist etwas plakativ sichtbar zu machen, mag es dienlich sein.

Wie kann man sonst fest machen, wodurch die Lebenszeit verlängert wird? Longevity bezieht sich in den meisten Fällen schlicht auf die Körperfunktionen, aber auch die Gene sind relevant. Wenn der Körper noch funktioniert, lebt man länger. Je besser die eigene Fitness, desto höher ist die Chance länger zu leben. HIIT Workouts, bspw. sollen für eine längere Lebenszeit hilfreich sein.

Das Rudergerät ist aus meiner Perspektive daher im Grunde genommen das ideale „Hacker Instrument“ um die eigene Fitness zu optimieren. Es gibt wenig vergleichbare Sportarten, welche innerhalb kurzer Zeit so viele Muskeln am Körper gleichzeitig trainieren. Es ist ein effektives Kraftausdauertraining. Cardio und Kraft in einer Übung. Wenn ich das 30 bis 45 Minuten durchführe, spare ich mir Zeit, die ich benötigen würde um die einzelnen Aktivitäten nacheinander durchzuführen, also bspw. erst 45 Minuten Cardiotraining und dann noch 20 – 30 Minuten Krafttraining.

Take the long way home

Manchmal geht es garnicht darum, effizient zu sein. Der Spaß an der Aktivität ist ausreichend um diese durchzuführen. Wenn man keine Freude am Sport empfindet, dann versucht man es – ähnlich wie John es beschrieben hat, auf ein Minimum zu reduzieren. Was muss ich mindestens machen, um mein Ziel zu erreichen?

Wenn man jedoch auf den Geschmack gekommen ist und die Aktivität ggf. nicht nur als anstrengend und herausfordernd empfindet, dann kann im Grunde jede Aktivität durchgeführt werden – Zeit spielt dann keine Rolle mehr, bzw. es geht in die andere Richtung. Wann kann man die Zeit dafür finden und begrenzen?

Es ranken sich viele Mythen rund um das Thema Körpergewicht und die Industrie rund um den Körper ist riesig. Gymfluencer, Abnehmprodukte, es gibt so viele Wege nach Rom – für mich gilt das gleiche wie John es ebenfalls beschrieben hat. Input und Output sind entscheidend. Zunächst benötige ich ein Instrument um für mich selber zu messen und nach zu verfolgen wie sich mein Körpergewicht entwickelt. Ich nutze dafür seit Jahren eine Körperfettwaage, letztes Jahr habe ich diese durch ein neueres Modell ausgetauscht. Es gibt mittlerweile aber auch viele günstigere Modelle. Dann kann ich entsprechende Maßnahmen treffen. Sei es schlicht weniger zu essen oder aber mehr zu trainieren und dadurch mehr zu verbrennen.

Ich mag es gerne einfach. Und es braucht keine komplizierten Formeln, Kalorienberechnungen oder sonst was. Es braucht auch kein Rudergerät – ich kann ebenso mit dem reinen Körpergewicht trainieren. Mit einem Rudergerät geht es lediglich sehr effektiv..

Warum den eigenen Körper hacken?

Ich möchte in diesem Artikel eine Lanze brechen für die Wahrnehmung des „Hackers“. Mir scheint es, dass das Wort in der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland häufig noch negativ konnotiert ist. Das mag ggf. auch am Hacker Paragraphen liegen, welcher bereits die Tätigkeit des Hackens als etwas Strafbares darstellt. Ggf. schafft es ja die aktuelle Bundesregierung, dies wieder zu entkräften, nachdem man nach Jahren bemerkt hat, dass diese Regelung mehr Schaden als Nutzen gebracht hat.

Ich versuche meinen eigenen Kindern zu vermitteln, dass der kreative Umgang mit Technik nichts Strafbares ist. Im Gegenteil, man lernt dadurch Fertigkeiten, die im Leben nützlich sind. Ohne diese Fertigkeiten bewegt man sich nur in Bereichen, die durch Limitierung abgesteckt wurden. Es erfolgt kein Fortschritt. Die Menschheit ist nur durch Fortschritt vorangekommen, wieso sollte man sowas unter Strafe stellen? Thinking outside the box.

Bob Bickford hat es so beschrieben:

Any person who derives joy from discovering ways to circumvent limitations

Wege zur Umgehung von Beschränkungen zu finden erachte ich als etwas Positives. Man gibt sich nicht mit Beschränkungen ab, sondern nutzt seinen Geist um diese Beschränkungen zu hinterfragen und ggf. kreativ zu umgehen. Gleichwohl sei in diesem Atemzug auch die Hackerethik genannt, aber man kann den Begriff natürlich auch ganzheitlich auf das Leben und andere Bereiche außer der IT anwenden. John beschreibt es wie folgt:

Most extraordinary things are done by ordinary people who never knew what they were attempting was “impossible.” Hackers have seen this happen again and again; many of the most significant innovations in computing have been made by individuals or small groups, working alone, attempting tasks the mainstream considered impossible or not worth trying.

Es geht also nicht darum, dem eigenen Körper zu schaden oder Experimente damit zu machen, sondern lediglich die einfachsten Möglichkeiten zu nutzen, um den Körper so lange zu erhalten wie möglich um damit dem Wohle der Menschheit zu dienen.

In diesem Sinne: Live long and prosper – and keep on rowing!

Artikel veröffentlicht am 19. Februar 2024

Von Ulf

Seit Anfang 2022 habe ich den Rudersport für mich entdeckt. Ich rudere regelmäßig, das Rudern ist Teil meines Alltags geworden und auf diesem Blog beschreibe ich meine gesammelte Erfahrung zu Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness Gadgets sowie alles rund um den Sport Indoor-Rudern. Mehr über mich

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