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What a Time to Be Alive

Wir schreiben das Jahr 2025 – die Zukunft ist da. Nur die Kontrolle ist unterwegs stecken geblieben.

Die ZEIT schreibt in einem aktuellen Artikel über den KI-Einsatz in der Medizin:

Aber wirklich nachvollziehen und kontrollieren können werden wir die Analysen der KI nicht mehr in jedem Fall.

Wie beruhigend. Da sitzt man also in einem Krankenhausbett, angeschlossen an Maschinen, die mehr Rechenleistung haben als das gesamte CERN vor 20 Jahren – und hofft, dass die KI sich nicht vertut. 😬 Und wenn doch? Tja. Dann war’s eben ein Softwareproblem. 🥹 Wie praktisch …

Das System hat das so entschieden

Ich lese gerne Science Fiction, Andreas Eschbach oder Marc Elsberg, gucke gerne Science Fiction Filme um ein Gefühl dafür zu bekommen wie unsere Zukunft ggf. irgendwann einmal aussehen könnte. Bei der sinnvollen Nutzung von KI scheint uns die Zukunft schneller einzuholen, als wir es wünschen können. Spooky ist es eigentlich immer, wenn in einer fernen Zukunft die Maschinen übernommen haben. Man fragt sich dann: Wie konnte es soweit kommen? 🤔 An welchem Punkt haben wir die falschen Entscheidungen getroffen?

Früher war’s der Praktikant. Dann das Wetter. Heute ist’s die KI. „Wir können das leider nicht nachvollziehen“, wird in Zukunft wohl der universelle Satz sein, wenn eine Entscheidung nicht mehr in den Rahmen der Logik passt. Die KI hat eine Fehldiagnose gestellt? Schade. Die Trainingsdaten waren schuld. Der Algorithmus hat eine falsche Therapie empfohlen? Dumm gelaufen, das neuronale Netz war einfach zu… komplex. 🤔

Und das Schöne daran: Niemand ist mehr verantwortlich. Nicht der Arzt, nicht der Entwickler, nicht das System. Denn das System ist ja so hochintelligent, dass es über unserer Kontrolle steht. Wie eine digitale Gottheit, die in Wahrscheinlichkeiten denkt, während wir noch versuchen, den Ladebalken zu deuten. 🫵🏼🤯

KI als Black Box: Vertrauen ohne Verständnis

In der Softwareentwicklung gilt seit Jahrzehnten: Wenn man etwas nicht versteht, debuggt man es. Doch bei modernen KI-Systemen lautet die landläufige Devise anscheinend: Wenn man etwas nicht versteht – dann wird es wohl besonders schlau sein oder die KI hat mal wieder halluziniert 😮‍💨 It’s not a bug, it’s a feature! 🦄

Statt Nachvollziehbarkeit wird Vertrauen gefordert. Statt Code Reviews gibt’s Glaubensfragen. Explainable AI? Klingt nett auf Konferenzen, aber in der Praxis heißt es leider noch oft: „Das Modell hat sich eben so entschieden.“ 🤷🏼‍♂️

In der Medizin ist das besonders grotesk. Wir bauen hochkomplexe Diagnosesysteme, die Krebsarten erkennen, aber keiner weiß mehr genau, warum sie etwas erkannt haben. Nur, dass sie es „ziemlich sicher“ wissen. Na dann – gute Besserung! Aber nicht falsch verstehen, ich finde diese Systeme gut – es ist vielleicht einer der wenigen Strohhalme, welche uns zur Verfügung stehen. Lieber habe ich eine KI als Unterstützung genutzt, als ohne Diagnose weniger Informationen zu haben. Aber eine Technikgläubigkeit sollte nicht daraus werden.

Verantwortung? Wird gerade outgesourct

Softwarefehler haben in der Industrie schon immer für Stirnrunzeln gesorgt. 🤔 Aber im Gesundheitswesen wird aus einem Bug schnell ein echter Schaden. Ich habe immer den Hut vor Menschen gezogen, welche die Verantwortung übernommen haben am offenen Herzen zu operieren. Da steht viel auf dem Spiel, die Last ist groß das Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.

Wenn der Algorithmus eine Herzrhythmusstörung übersieht – oder eine dort erkennt, wo keine ist -, dann kann man nicht einfach ein Update nachschieben.

Und doch geht der Trend klar in Richtung: Verantwortung abgeben an Systeme, die wir kaum verstehen. Juristisch vielleicht clever, ethisch katastrophal. Denn wer haftet eigentlich, wenn KI falsch liegt? Der Entwickler, der die Daten gefüttert hat? Der Arzt, der sie genutzt hat?

Wenn die KI Recht hat, war’s Innovation. Wenn sie falsch lag, war’s ein Softwareproblem. Das ist der neue Deal. So lange alles funktioniert, feiern wir die KI als Fortschritt. Wenn sie versagt, war sie „noch nicht ausgereift“. Wir haben das schon erlebt – bei autonomen Autos, bei automatischen Bewerbungsfiltern, bei Übersetzungs-Tools, die zwischen Genie und Wahnsinn schwanken. 🤌🏼✨ Aber jetzt geht’s um Leben und Tod. Und anstatt zu fragen, wie wir Transparenz schaffen können, scheinen wir uns damit abzufinden, dass „Kontrolle halt nicht immer möglich“ ist.

Softwareproblem. Kann man leider nichts machen 🤷🏼‍♂️

Als Softwareentwickler weiß man: Kein System ist magisch. Alles, was eine KI tut, basiert auf Code, Daten und menschlichen Annahmen. Wenn sie Fehler macht, sind das keine göttlichen Mysterien – sondern logische Konsequenzen.

Der Satz „Wir können die Analysen nicht mehr nachvollziehen“ ist aus meiner Perspektive nicht förderlich. Denn solange wir Systeme bauen, deren Entscheidungen wir nicht mehr verstehen, haben wir die Kontrolle längst abgegeben.

Denken, handeln, atmen

Man kann ggf. Verantwortung outsourcen, aber nicht das eigene Denken. Und schon gar nicht die eigene Gesundheit. Ob wir uns bewegen, trainieren, bewusst essen oder regelmäßig an die frische Luft gehen –  das liegt immer noch in unserer Hand.

Vielleicht ist das der letzte Bereich, in dem echte Selbstbestimmung noch zählt: der eigene Körper. Sie entsteht durch Tun, durch bewusste Entscheidungen, durch das, was wir täglich wiederholen.

Wir sollten nicht vergessen: Gesundheit ist kein Geschäftsmodell, sondern ein Menschenrecht. Wenn am Ende die Gewinnmarge entscheidet, welche Therapie „empfohlen“ wird oder welcher Patient sich „lohnt“, dann hat nicht die KI versagt – sondern wir als Gesellschaft.

Technologie kann helfen, heilen und retten. Aber sie darf niemals den Platz der Menschlichkeit einnehmen.

In diesem Sinne: Stay sane & get rowing! 😉🤙🏼

Über den Autor
Ulf

Seit 2022 begeistert mich der Rudersport. Regelmäßiges Rudern ist fester Bestandteil meines Alltags geworden, und auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen mit Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness-Gadgets und allem, was den Indoor-Rudern Sport ausmacht. Begleite mich auf meiner Reise zu einem aktiveren und ausgeglichenen Leben.

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