Der Concept2 Test ist vorbei, das Gerät zurück geschickt, zwischenzeitlich hatte ich noch den Half Human Air Rower getestet, seitdem trainiere ich jedoch wieder auf dem Waterrower. Ich habe mich zu Beginn etwas schwer getan mit der Umstellung, das hätte ich nicht vermutet und gleichzeitig bin ich über die Dinge erstaunt, welche sich anders anfühlen und wo die Unterschiede liegen.
2-3 Dinge sind mir bereits aufgefallen, als ich vom Waterrower zum Concept2 gewechselt habe, nun erneut ein paar Punkte beim Wechsel zurück. Das möchte ich in diesem Artikel festhalten. Wie immer gilt: YMMV – die Beschreibung spiegelt lediglich mein subjektives Empfinden wider.
Inhalt
Zurück zum Waterrower
Snap back to reality – Im August 2022 habe ich ein Resumee nach 5 Monaten Waterrower Nutzung geschrieben. Ich war davon ausgegangen, dass ich nach so einer langen Trainingsphase bereits viel über das Gerät weiß und darüber berichten kann. Erfahrung lässt sich jedoch schwer aufbauen, wenn man es nicht selber erlebet hat. Im Rudergerät Test war dies ebenfalls ein Thema – ab welchem Zeitpunkt kann man wirklich von Erfahrung sprechen?
Manchmal kann man den Prozess der Erfahrung beschleunigen, von Anderen lernen – letztendlich bedarf es jedoch dem Durchlaufen um eigene Erfahrungen zu sammeln. Ich habe das Gerät nun knapp 2 Jahre, im ersten Jahr bin ich maßgeblich auf dem Waterrower gerudert, im zweiten Jahr mehr auf dem Concept2 Rudergerät.
Waterrower vs Concept2
Wenn man die zwei Geräte miteinander vergleicht, so gibt es die offensichtlichen Merkmale. Zum Daten-Vergleich der 2 Geräte habe ich hier bereits etwas geschrieben. Wenn ich nun von 2 Jahre Waterrower Erfahrung schreibe, dann bedeutet es nicht, dass ich 2 Jahre dieses Gerät permanent genutzt habe – aber gerade durch den Wechsel und Test von verschiedenen Rudergeräten bekommt man eher die Eigenheiten heraus.
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Was ist mir nun also aufgefallen, nachdem ich wieder zurück gewechselt bin?
Wo steht das Rudergerät?
Den Waterrower habe ich im Schlafzimmer stehen, wenn ich nicht rudere stelle ich diesen hochkant in vertikaler Position an die Wand, dadurch wird Platz gespart. Das Concept2 Gerät hatte ich im Gästezimmer stehen, zwischenzeitlich auch im Arbeitszimmer. Es lässt sich einfach auseinander nehmen und in 2 Teilen transportieren, das habe ich aber nicht nach jedem Training gemacht.
Monorail vs Dualrail
Zu den Fußpositionen hatte ich bereits zuvor etwas geschrieben, nun habe ich es am eigenen Körper spüren können. Die Dualrail sorgt dafür, dass die Füße enger zusammen stehen, wodurch beim Drive die Innenseite der Oberschenkel mehr gefordert sind. Gleich zu Beginn habe ich leichten Muskelkater bekommen – und das obwohl ich regelmäßig rudere. Für mich war das faszinierend, dass zwei Geräte der gleichen Kategorie doch noch einmal den Körper anders fordern.
Ruderbewegung & Rudergefühl
Apropos Körper: Als ich den Ruderkurs gemacht habe, wurde mir empfohlen mehr Fokus auf die hintere Umkehr zu legen. Ich kann nicht genau sagen warum es so ist, jedoch ist es für mich etwas schwieriger dies auf dem Waterrower so präzise umzusetzen wie auf dem Concept2 Rudergerät. Ggf. liegt es an der Sitzhöhe? Ich benötige gefühlt mehr Fokus, um die Bewegung korrekt durchzuführen.
Was die Technik angeht: Nachdem ich beim Concept2 lediglich eine Pixelgrafik für die Kraftkurve angezeigt bekommen habe, sieht es bei Smartrow wieder nach High-Resolution aus. Und dabei wurde mir bewusst, dass meine Kurve nicht ideal ist – scheinbar hat sich hier etwas eingeschlichen, an dem ich nun arbeiten kann. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die Kraft zwischen Beinen und Armen länger aufrecht erhalten (breitere Kurve) oder aber in den Armen weniger Kraft aufwenden (spitzere Kurve).
Eine Sache ist mir bei meinem Steady State Training aufgefallen: Am Waterrower mit der Smartrow ist der durchschnittliche Watt-Output etwas höher als am Concept2 RowErg. Hier ein Beispiel für ein Training am Concept2 Rudergerät und hier ein Beispiel für ein Training am Waterrower. Waterrower: 176.9 W, Concept2: 152 W. Manchmal habe ich mich während meinem Training ebenfalls am Watt-Output orientiert, gerade wenn die Herzfrequenz in einem Bereich war, der angenehm war. In solchen Momenten habe ich dann mehr Kraft aufgewandt um zu gucken wann ich tatsächlich an der Schwelle bin und gleichzeitig habe ich die Watt-Werte beobachtet. In der Regel lag ich bei 150W – 160W. Am Waterrower liege ich bei rund 170W – 180W in der gleichen Herzfrequenzzone. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich fitter geworden bin 🙂 Hier bspw. ein Training im Juli 2023 auf dem Waterrower, da lag der Durchschnitt auch bei rund 150W. Teilweise ist es tagesformabhängig, das muss ich mal langfristig beobachten.
Zum Gefühl: Hier habe ich 2 Dinge festgestellt. Als ich zu Beginn wieder auf den Waterrower gewechselt bin war das Gefühl vom Catch eindeutig sehr viel weicher. Nun habe ich aktuell keinen Vergleich mehr, da fühlt es sich für mich „normal“ an. Im direkten Vergleich war der Unterschied jedoch deutlich spürbar. Und noch eine Sache habe ich direkt gefühlt. Der Griff am Concept2 Rudergerät ist glatter und dicker und dadurch für mich persönlich angenehmer als der Griff vom Waterrower. Zu Beginn habe ich mir Handschuhe gekauft, weil ich die Abschürfungen an den Handinnenflächen nicht gerade als angenehm empfunden habe. Am Concept2 Rudergerät habe ich diese so gut wie gar nicht mehr getragen, mittlerweile überlege ich mir, ob ich bei längeren Einheiten die Handschuhe wieder anziehe. Der Griff am Waterrower ist schlicht rauer und schürft daher eher die Hände auf. Mittlerweile habe ich Hornhaut entwickelt, aber gerade zu Beginn war es spürbar.
Noch eine Sache ist spürbar anders: Die Fußrasten. Ich rudere gerne barfuß – die Fußrasten am Concept2 RowErg sind dafür etwas angenehmer, gerade an den Fersen, aber auch die Gurte. Vermutlich werde ich am Waterrower wieder vermehrt mit Barfußschuhen rudern oder aber mehr Hornhaut bilden 🙂
Just row, right?
Mal kurz in der Mittagspause auf das Rudergerät. Oder eine halbe Stunde Leerlauf füllen. Zu Beginn habe ich das noch häufiger gemacht, mittlerweile weniger. Am Waterrower ist das initiale Setup etwas aufwändiger als am Concept2 RowErg.
Wieviel Zeit verbringt man damit sich auf das Training vorzubereiten und wieviel Zeit benötigt man noch nach dem Workout?
Beim Laufen geht es eigentlich recht schnell: Hose, Hemd, Laufjacke, Laufsocken, Schuhe, Uhr, Kopfhörer – los geht es. Nach dem ersten Kilometer dehne ich mich.
Beim Rudern ist bei mir der Ablauf etwas anders: Hose, Brustgurt, Dehnen, Smartphone mit dem Rudergerät und Brustgurt verbinden, ggf. Tablet mit dem Smartphone. verbinden, Kopfhörer. Los geht es. Manchmal funktioniert die Bluetooth Verbindung nicht auf Anhieb, dann ist es etwas mehr Gefummel bis alles läuft und man tatsächlich in den Flow eintauchen kann. Beim Concept2 war das gefühlt etwas weniger aufwändig, zumindest wenn man nur einen Bildschirm genutzt hat. Aber ich denke, es kommt immer darauf an wie man trainieren möchte und was einem dabei wichtig ist.
Herzfrequenzfarben
Ein Feature, welches in der ErgData App enthalten ist, vermisse ich etwas am Waterrower. Es ist das Trainieren nach Ziel-Herzfrequenzzone:
Man konnte vor dem Workout auswählen, ob dies eine Metrik ist, nach welche trainiert werden soll und anschließend wurde in der Darstellung ein Korridor angezeigt – sodass man erkannt hat, ob man sich tatsächlich darin befindet. Für mich war das super praktisch. Die Farben hierbei: Blau, Grün, Gelb, Orange, Rot. Bei Smartrow sind die Farben etwas anders:
Bei der Umstellung von Concept2 zu Waterrower war dies also erst einmal etwas verwirrend. 70 – 80% ist bei Concept2 Gelb, bei Smartrow ist 80 – 90% Gelb. Zu Beginn war dies für mich etwas ungewohnt, wenn man es einmal verinnerlicht hat funktioniert es genauso. Bei mir liegt die Schwelle derzeit ca. bei 150 bpm.
Noch eine Sache, die in der Anzeige etwas anders ist, darauf war ich schon in einem anderen Artikel eingegangen. Die SPM. Zu Beginn hat mich das wirklich etwas gefuchst – wie man es schaffen kann konstant 22 SPM zu rudern, ohne Ausschlag nach unten oder oben. Mittlerweile weiß ich, dass es am Concept2 wesentlich einfacher ist dies zu erreichen als am Waterrower, schlicht weil die Smartrow das genauer berechnet und dadurch die Anzeige „feinfühliger“ ist. Persönlich lege ich nicht mehr so viel Wert darauf, ob es nun 20, 21 oder 22 SPM sind, ist für mich relativ egal, so lange die Herzfrequenz für mich stimmt und ich mich in diesem Korridor bewege.
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So viel zu den kleinen aber feinen Unterschieden bei den Rudergeräten und wie ich diese wahrgenommen habe, nachdem ich nun wieder auf dem Waterrower trainiere. Aber unabhängig davon auf welchem Gerät gerudert wird – Hauptsache der Körper wird bewegt. In diesem Sinne: Keep on rowing!
2 Antworten auf „2 Jahre Waterrower Erfahrung“
Hallo und ein Danke auf diesem Wege. Ich habe jetzt diverse Artikel von Dir gelesen und einiges an Informationen sammeln können. Wir sind in der „Vorkaufphase“ und waren noch etwas unentschlossen ob Waterrower oder ein günstigeres Model. (Wasserrudergerät sollte es schon sein) Deine Erfahrungen und Berichte haben uns jetzt zu 95% zum WR Performance gebracht. Bin gespannt auf mehr von Dir. Danke!
Besten Dank für Deinen Kommentar und Dein Feedback, Oliver! Freut mich sehr!
Beste Grüße
Ulf