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EXR Segmente

Kürzlich ist mein Volleyball Training unvorhergesehen ausgefallen. Das passiert nicht häufig und die Frage ist dann was man mit der unverhofft „gewonnenen“ Zeit anfängt. Meine Frau hat sich an diesem Abend für einen Rosamunde Pilcher Film entschieden und obwohl ich ich dieser besonderen Kunstform des Filmes tatsächlich manchmal etwas abgewinnen kann, habe ich mich trotzdem für das Rudergerät entschieden. Guilty pleasures 😉

Nicht nachdenken, einfach draufsetzen, Steady State, Musik auf die Kopfhörer und Rudern. Was kann es Besseres geben? In der Regel reicht mir das bereits aus, die Gedanken fangen sowieso nach kurzer Zeit an zu wandern. Nebenbei habe ich jedoch noch EXR mitlaufen lassen, „Just Row“, sodass ich ein paar Metriken im Blickfeld habe und zusätzlich etwas Eyecandy erhalte. Und nach einer Weile kam das erste Segment. „Hm, eigentlich bin ich im Steady State, soll ich nun wirklich versuchen einen PR zu jagen?“

Segmente – die stille Motivation

Als ich zum ersten Mal ein Segment in EXR erlebt habe, dachte ich mir: „Oh, wow – das ist gut“. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso ich es gut finde, es motiviert mich machmal – nicht immer. Doch was sind Segmente eigentlich?

EXR Segment
EXR Segment

Bei EXR gibt es unterschiedliche Locations und Karten, seien es Lake Bled, Henley oder Boston – die Strecken sind abwechslungsgreich und ich freue mich immer, wenn ich etwas sehe, was ich zuvor noch nicht entdeckt habe. Kürzlich wurde mir dann zum ersten Mal ein Bogen mit einem gelben Schild angezeigt, das Zeichen für ein Segment. Segmente sind einzelne Streckenabschnitte auf einer Karte, die in der Regel relativ kurz sind. Es gibt ein Start und Ziel und im Grunde genommen sind es Rennstrecken, auf denen man sich mit anderen Ruderern aber auch sich selber messen kann.

Ich kannte Segmente bereits von Strava, wenn ich bspw. bestimmte Strecken in meinem Umkreis gelaufen bin, so habe ich gesehen wer dort bereits schneller gelaufen ist oder ob ich der „Local Hero“ dadurch wurde, dass ich diese Strecke in der letzten Zeit in Bestzeit bewältigt habe. Ein Stück weit Gamification – lasse ich mich darauf ein und versuche das Segment zu gewinnen oder ist es mir egal und ich absolviere schlicht meine Strecke? Die Wahl liegt jedesmal bei mir selber und je nachdem wie ich mich fühle, entscheide ich mich anders.

Was ich zu Beginn nicht vermutet hätte: Mich motivieren diese Segmente ungemein. Ich hätte das wirklich nicht vermutet, aber sobald ich den gelben Bogen sehe, ist das wie ein innerer Spieltrieb, der in mir sagt: „Und – schaffe ich es dieses mal schneller zu sein…?“

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Pace Boat – Fluch oder Segen?

Am Anfang ist das alles noch schön und gut, aber sobald das Pace Boat dazu kommt, wird es grausam. Seriously! Das Pace Boat zeigt in EXR die Geschwindigkeit für dieses Segment an, welches man mit der besten Zeit gerudert ist.

Ich freue mich jedesmal, wenn ich mich selber schlage – gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass es beim nächsten Mal wieder ein wenig schwieriger wird.

Das führt zu interessanten Situationen. Wenn ich ich bspw. sehe, dass mein eigenes Pace Boat bereits mit jedem Schlag ein Stück vor mir liegt und etwas mehr Strecke gut macht, kann das ganz schön demotivierend sein.

Jesus! Das war ich? Strong! Das kann doch nicht sein! Wie habe ich das nur geschafft? No way…

Oder aber es kann Ansporn sein, wenn ich es schaffe eine Haaresbreite vor meinem Alter Ego zu rudern und sich langsam der Abstand erhöht. YES! Ich bin schneller … wait …

Die Latte wird jedesmal ein wenig höher gelegt, wenn ich es schaffe mich selber zu schlagen. Zwar werde ich mit virtuellem Konfetti belohnt, aber gleichzeitig habe ich die Gewissheit, dass dieses Segment soeben nicht leichter wurde.

Personal records

Durch die Segmente, kann ein Steady State Training plötzlich zu einem HIIT Workout werden, die Herzfrequenz in die Höhe treiben und mich zum Schwitzen bringen – sofern ich mich darauf einlasse. Vielleicht liegt die Kunst darin, nicht zu schnell die persönlichen Rekorde zu erhöhen?

Apropros Rekorde – neben der eigenen Zeit wird ebenfalls eine Einteilung in die EXR Rangliste für dieses Segment angezeigt und das kann ggf. etwas ernüchternd sein. Hier sind wir wieder bei dem Thema der realistischen Ruderdaten. Wenn ich dort 500m Split Zeiten sehe, welche schneller als der Weltrekord sind, dann brauche ich keine weiteren Fragen stellen.

Es wird Zeit für eine Einteilung und Zertifizierung von Rudergeräten oder zumindest für eine Filterung in den Bestenlisten, sodass man unrealistische Werte „wegfiltern“ kann.

Aber unabhängig davon was dort in den Listen steht, das eigene Ergebnis zählt natürlich am Meisten und der Benchmark mit sich selber ist das eigentlich Interessante.

Eine Sache fände ich noch interessant: Wenn es die Möglichkeit gäbe die Segmente von EXR ebenfalls zu Strava zu synchronisieren. Meines Wissens gibt es das bisher noch nicht, würde die zwei Plattformen jedoch in Kombination interessanter machen.

In diesem Sinne: Start low, go slow and keep on rowing!

Über den Autor
Ulf

Seit 2022 begeistert mich der Rudersport. Regelmäßiges Rudern ist fester Bestandteil meines Alltags geworden, und auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen mit Rudergeräten, virtuellem Training, Fitness-Gadgets und allem, was den Indoor-Rudern Sport ausmacht. Begleite mich auf meiner Reise zu einem aktiveren und ausgeglichenen Leben.

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4 Antworten auf „EXR Segmente“

Hallo Ulf, zum Thema Vergleichbarkeit…. EXR im Zusammenhang mit SmartRow und Waterrower. Die zurückgelegte Strecke ist bei EXR ca. 10% kürzer als bei SmartRow. Zum Beispiel 10km lt. SmartRow sind ca. 9,6 km und ca.6,6 km sind 6 km lt. EXR. Lässt sich das ändern? Ansonsten, bin ich ebenfalls schockiert, wo ich im Ranking stehe und welche Zeiten hier zu überbieten wären. Eine richtige Vergleichbarkeit, wäre schön, aber wie Du schon geschrieben hast, zählt das persönliche Empfinden.
Viele Grüße

Hallo Alex, Danke Dir für Deinen Kommentar! Beim Concept2 Gerät kann man zwischen Rower Data und EXR Split wählen, soweit ich weiß ist das bei Smartrow nicht der Fall. Bisher hatte ich bei mir diese Abweichung nicht, spannend zu lesen!
Beste Grüße
Ulf

Ich habe mich mal mit den von EXR errechneten Zeiten auseinander gesetzt und mit erschrecken feststellen müssen, dass diese ganz stark vom in der App hinterlegten Gewicht des Ruderers abhängig sind. Begründung EXR: Umso schwerer man ist, umso mehr Leistung (Watt) wird benötigt, um das Boot zu Beschleunigen. So möchte EXR eine „reale“ Vergleichbarkeit herstellen, wie sie auf dem realen Wasser wäre. Vom Grundgedanken erstmal nicht verwerflich. ABER: Als Grundwert zur Berechnung wird die Splitzeit des Concept2 herangezogen und dieser Ursprungswert entspricht der Splitzeit für eine Person mit 75kg Körpergewicht. Mehr Gewicht = langsamere Splitzeit. Weniger Gewicht = schnellere Splitzeit. Bei mir mit meinen knapp 120kg sind die Splitzeiten in EXR damit rund 15sek langsamer, als die des Concept2. Das geht natürlich auch in die andere Richtung, wenn ich „cheate“ und zB 40kg angeben würde, wären meine Zeiten dementsprechend viel schneller als die des C2. Es lässt sich also auf einfachste Weise manipulieren, womit eine eigentlich gut gemeinte Vergleichbarkeit ab absurdum geführt wird. Habe deshalb nach kurzer Zeit von EXR data auf Rower data umgestellt, da dieses Feature m.M.n. aktuell absolut nutzlos ist, wenn das Gewicht die maßgebliche Variable ist, die die Zeiten massiv beeinflusst und diese Variable unkontrolliert frei wählbar ist.

Hallo Mike, besten Dank für Deinen Kommentar – ich wusste nicht, dass das Körpergewicht einen so starken Einfluss auf die Werte hat. Gleiches Thema gibt es auch im Concept2 Logbuch, da kann man sich ja ebenfalls als Lightweight oder Heavyweight einteilen. Letztendlich zählen dann nur die Ergebnisse, die man im Wettkampf vor Ort sieht. Bei Zwift werden die Fahrer disqualifiziert, welche die Werte beeinflussen – ich denke, dass langfristig ähnliche Mechanismen im Online-Rudern greifen werden.

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