Eine Sache, die mich aktuell beschäftigt ist meine linke Achillesferse. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich darüber schreiben sollte, nun also ein Artikel zu Verletzungen im Sport. Ich rudere etwas mehr als 1 Jahr und laufe bereits viele Jahre. Bisher war ich von Verletzungen weitestgehend verschont und Krankheit sowie Verletzung sind die Dinge, über welche ich ungern spreche oder schreibe.
Ich habe Schmerzen in meiner linken Achillesferse – und wenn man Dr. Google danach befragt, dann ist man hinterher kaum schlauer, aber kennt eine Reihe von Krankheiten, die man am Fuß haben kann und lieber nicht haben möchte.
Je älter man wird, desto länger benötigt der Körper für die Regeneration und Heilung von Verletzungen – was bei Kindern häufig nach kürzester Zeit wie von Zauberhand verschwunden ist, dauert bei Erwachsenen und im Alter wesentlich länger.
In der Regel waren meine „Wehleiden“ nach ein paar Tagen wieder Schnee von Gestern, bei der Achillesferse scheint es jedoch anders. Das mag unter anderem auch daran liegen, dass die Regeneration in der Achillessehne grundsätzlich etwas länger dauert.
Man sollte sich nicht an Schmerzen gewöhnen, dazu ist der Schmerz vorhanden – um auf eine Unstimmigkeit im oder am Körper aufmerksam zu machen. Die erste Frage ist jedoch in der Regel: Wie kann ich meinen Alltag möglichst ohne Einschränkungen weiter bewältigen?
Ich habe einen Schmerz an der linken Achillesferse, direkt nach dem Aufstehen am Morgen, Treppensteigen ist möglich aber sehr leicht schmerzhaft, über den Tag hinweg wird der Schmerz geringer oder „aushaltbarer“. Gegen Nachmittag wird es etwas intensiver spürbar. Anstrengung wie Sport funktionieren zwar – manchmal ist jedoch während dem Sport ein Schmerz vorhanden, manchmal nicht. Nach 2 Wochen Schmerzen bin ich dann zu meiner Hausärztin gegangen. Die Diagnose lautete Achillodynie und mir wurde empfohlen weniger Sport zu machen.
Wenn man mehr Informationen zur Achillodynie sucht, dann kommt man unweigerlich darauf, dass es Männer in meinem Alter betrifft, die zu viel Sport gemacht haben.
Wenn ich darüber nachdenke, dann kann es vermutlich nur das vermehrte Training auf den Halbmarathon sein. 😐
Nunja, nun heißt es auskurieren und schonen, weniger Belastung. Mir wurden Schmerzmittel verschrieben, diese nehme ich eher in Ausnahmen, zusätzlich nutze ich ein Schmerzöl – dieses scheint bei mir besser zu funktionieren als die Schmerzsalbe mit Ibuprofen.
Ein Termin beim Orthopäden wird sich vermutlich noch etwas hinziehen.
Ist es möglich mit Schmerzen Sport zu machen?
Wenn man Schmerzen hat und eine Heilung längere Zeit andauert, fragt man sich unweigerlich, welcher Sport noch ausgeführt werden kann und wie das am Besten funktioniert.
Mein Volleyballtraining liegt erst einmal auf Eis – extrem schade eigentlich, denn gerade wurde die Beachsaison eröffnet, bestes Frühlingswetter, die Temperaturen sind Abends nun auch angenehm. Eigentlich ist Beachvolleyball ja ein Stück Lebensqualität, damit also zu pausieren, fällt nicht einfach.
Mein Lauftraining habe ich auch erst einmal pausiert, eine Weile kann man mit dem Schmerz trainieren, aber Freude macht es keine und „in den Schmerz reintrainieren“ wird ebenso wenig empfohlen.
Und was bleibt dann noch? Rudern, Dehnen und Krafttraining welches nicht das linken Bein beinhaltet. Im Alltag ist Fahrrad fahren angenehmer als Gehen, auch wenn ich lieber gehe als das Rad zu benutzen.
Mit Rudern habe ich nun verschiedene Dinge ausprobiert. Morgens, Abends, 30 Minuten, 45 Minuten, HIIT und die Schmerzen kommen an unterschiedlichen Stellen im Training. Ich werde weiterhin verschiedene Dinge probieren, bspw. inwiefern ein Überstrecken der Knie in der vorderen Umkehr eine Auswirkung darauf haben kann.
Aktuell kann ich 20 Minuten ohne Schmerzen trainieren – das versuche ich nun in den nächsten Tagen und Wochen soweit es möglich ist.
Rudern als Rehabilitation – wer hätte gedacht, dass ich auch darüber hier schreiben kann? Wenn auch etwas unfreiwillig…
Schon einmal selber eine Entzündung der Achillessehne gehabt oder Erfahrungen damit? Bin auf die Tipps in den Kommentaren gespannt!
4 Antworten auf „Schmerzen in Achillesferse – was tun?“
Hallo Ulf, ich hatte mir 1999 beim Joggen eine Achillessehnenentzündung zugezogen, die ein Orthopäde dann erfolgreich mit einer Kortisoninjektion wegbekommen hat. Nach einem Jahr trat das wieder auf und da eine zweite Kortisonbehandlung die Sehnenstabilität beeinträchtigt, hat mich seither täglich dieser fiese Schmerz begleitet. Durch nix ließ sich der Schmerzlindern – bis ich mit dem Rudern anfing. Nach einem Jahr täglich 30 – 40 Minuten auf dem Waterrower war die Sehne plötzlich wieder ok. Ich kann sogar wieder joggen, was zuvor unmöglich war. Da ich sportlich nicht so fürchterlich ehrgeizig bin, scheint es mir offensichtlich, dass mir moderates Rudern ohne besonders starke Kraftanstrengung geholfen hat. Ich würde Dir gern auch dazu raten. Lieber steady state mit behutsamer Beinarbeit als viel Krafteinsatz. Auf jeden Fall ist Rudern besser als Laufen. Radfahren schont die Sehne, bringt aber keine Besserung. Ich wünsche Dir eine solche baldigst.
Hallo Christian, herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Erfahrungsbericht!
Das klingt wirklich gut, ich werde das Rudern auf jeden Fall beibehalten und Deine Empfehlung mit Steady State beherzigen. Danke Dir für Deine Besserungswünsche – zunächst habe ich den Sport für mich selber sehr stark reduziert, nun werde ich behutsam ausprobieren was damit möglich ist.
Beste Grüße
Ulf
Hallo Ulf,
ich bin seit Jahren Barfuß Läufer und Jogger. Mit mehreren Laufeinheiten die Woche.
Vor einem guten halben Jahr fing es mit Schmerzen in der Ferse an. Aber immer nur nach dem Aufstehen oder längeren Sitzpausen. Sobald ich „eingelaufen“ war, waren die Schmerzen weg.
Ich habe mein „Leiden“ nicht ärztlich abklopfen lassen, könnte sich meiner Meinung nach um einen Fersensporn und/oder eine Entzündung der Sehne Handeln.
Der Schmerz wurde immer stärker, so dass ich mich entschloss, erstmal eine Laufpause einzulegen. Seitdem rudere ich fast jeden Tag, bleibe aber bis auf gelegentliche HIIT Einheiten fast ausschliesslich bei steady state.
Und mir geht es sehr gut damit! In wenigen Wochen hat sich bei mir der Schmerz deutlich reduziert.
Zusätzlich zum Lauf-Verzicht, mach ich nach Rücksprache mit einer befreundeten Physio zusätzlich viele Dehnübungen, habe die BlackRoll wieder vermehrt ausgepackt (Faszien) und zusätzlich versuche ich auch momentan eine Massage-Pistole. Über deren Wirkung oder eben Nicht-Wirkung bin ich mir aber noch nicht so ganz im Klaren.
Alles in allem scheine ich momentan damit sehr gut zu fahren. Hoffentlich bleibt das so.
Aber gut, ich bin 57 und das ist das erste Mal, dass ich sowas habe. Empfinde ich eh als unglaubliches Glück!
Wünsche weiterhin gute Genesung!
Hallo Ralf,
besten Dank für Deinen Kommentar und Deine Erfahrung mit dem Rudern! Das ist ermutigend! Ich rudere und laufe mittlerweile auch wieder, das Dehnen gehört nun zu meinen Aufwärm-Übungen dazu, damit klappt es sehr gut. Du hast ja wirklich gut auf Deinen Körper geachtet, wenn Dir das „erst“ mit 57 passiert ist, Kudos! Ich hoffe, dass ich durch das regelmäßige Dehnen auch keine Leiden mehr in Zukunft haben werde. Wünsche Dir weiterhin viel Freude an der Bewegung!
Beste Grüße
Ulf